Theologiestudium
Zum Pfarramt führt ein Theologiestudium an einer staatlichen Universität oder landeskirchlichen Hochschule mit dem Abschluss des Kirchlichen Examens. Auch der Abschluss eines berufsbegleitenden Masters of Theological Studies wird von unserer Landeskirche anerkannt. Hierzu berät sie Ausbildungsreferentin Dr. Reglitz.
Studienziel Kirchliches Examen
Wer ein Theologiestudium anstrebt, um später als Pfarrer oder Pfarrerin arbeiten zu können, studiert in der Regel nach der landeskirchlichen Studienordnung für das Erste Kirchliche Examen. In unserer Landeskirche wird das Erste Kirchliche Examen auch ‚Erste Theologische Prüfung‘ genannt. Es wird in Zusammenarbeit mit der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig in Leipzig durchgeführt.
Bis dahin ist es ein langer Weg, auf dem man neben Leistungsscheinen und viel Wissen auch praktische Erfahrungen in den Bereichen Homiletik, Katechetik und Religionspädagogik sammelt. Darüber hinaus absolviert man im Laufe des Studiums ein Diakonie- oder Spezialpraktikum und ein Gemeindepraktikum.
Kontakt
Dr. Andres Straßberger vom Landeskirchlichen Prüfungsamt ist Ihr Ansprechpartner in Angelegenheiten des Theologiestudiums mit dem Studienziel Pfarramt. Er berät z.B. bei Fragen zur Anerkennung von Prüfungsleistungen, die an anderen Theologischen Fakultäten absolviert wurden. Er organisiert mit Ihnen die vorgeschriebenen Praktika und klärt mit Ihnen Fragen der Zulassung zur Ersten Theologischen Prüfung.
Eine erste Kontaktaufnahme erfolgt am besten per E-Mail.
Prüfungsordnung
Die Praktika
Während des Studiums sind ein vierwöchiges Diakonie-/Spezialpraktikum und ein sechswöchiges Gemeindepraktikum durchzuführen. Es empfiehlt sich, beide Praktika mit Dr. Straßberger vorzubesprechen, damit es keine Probleme hinsichtlich ihrer Anerkennung gibt. Er vermittelt auch Praktikumsplätze in unseren Kirchgemeinden. Wenn notwendig, kann dabei auch auf die familiäre Situation Rücksicht genommen werden. Er prüft, ob ein absolviertes FSJ als Spezialpraktikum anerkannt werden kann.
Das Gemeindepraktikum
Bitte beachten Sie:
- Ein Gemeindepraktikum in den Sommersemesterferien sollte realistischer Weise immer mit Blick auf die sächsischen Schulferien bzw. den Beginn des neuen Schuljahres geplant werden. Weil während der schulischen Sommerferien das Gemeindeleben auf Sparflamme läuft, kann ein Gemeindepraktikum daher praktisch frühestens in der Woche vor dem Ende der Sommerferien beginnen.
- Bei einem Gemeindepraktikum in den Wintersemesterferien ist zu berücksichtigen, dass mittlerweile die meisten Mentor/innen in den sächsischen Winterschulferien eine Woche Urlaub nehmen. Da geteilte (durch Urlaub unterbrochene) Gemeindepraktika nur im begründeten Ausnahmefall möglich sind, kann ein Praktikumsplatz i.d.R. erst ab dem Ende der Winterschulferien vermittelt werden. Dies ist bei der Semesterplanung zu berücksichtigen.
Diakonie- und Spezialpraktikum
Downloads Prüfungszulassung
Studierendenbegleitung
Landesliste
Wer im Studium in Kontakt mit unserer Landeskirche halten möchte bzw. nach seinem Theologiestudium in der sächsischen Landeskirche als Pfarrerin oder Pfarrer arbeiten möchte, sollte auf der Landesliste der sächsischen Theologiestudierenden eingetragen sein. Ihnen als Theologiestudierenden werden durch die Landesliste besondere Fördermöglichkeiten eröffnet. Die Landeskirche wiederum hat die Möglichkeit, Sie schon während des Studiums individuell zu begleiten.
Ein Antrag auf Aufnahme auf die Landesliste ist mit der Absichtserklärung verbunden, in unserer Landeskirche ein Pfarramt anzustreben. Dass sich Absichten im Laufe eines Studiums auch durch biographische Entwicklungen noch einmal verändern können, ist uns dabei bewusst.
Die Ausbildungsreferentin Frau Dr. Reglitz berät Sie gerne zu Ihren Fragen bezüglich der Landesliste.
Richtlinie für die die Landesliste
Aufnahmeantrag für die Landesliste
Geistliche Studienbegleitung
Aus wissenschaftlicher Sicht ist das Theologiestudium in erster Linie ein Weg des geistigen Wachstums. Biblisches Wissen und die Traditionen unseres Glaubens werden methodisch angeleitet vertieft. Ihre Bedeutung für die Praxis der Kirche wird reflektiert. Ein Theologiestudium bildet zur Theologin / zum Theologen aus.
Aus Sicht des Pfarramtes, auf das dieses Studium hinführt, ist die Zeit des Theologiestudiums aber auch ein Weg des geistlichen Wachstums. Wissenschaft, den persönlichen Glauben und die eigene Biographie gilt es, immer wieder neu miteinander zu verbinden.
Das geistliche Wachstum ist ein lebenslanger Prozess und keinesfalls mit dem Studium oder dem Ende der Ausbildung abgeschlossen. Aber es begleitet das Theologiestudium. Es ist wichtig, schon während des Studiums zu lernen, dass ich als geistlich arbeitende Person auch für mein geistliches Leben Sorge tragen muss. Geistliches Leben ist dabei so vielfältig wie die Persönlichkeit der Menschen. Für zukünftige Pfarrpersonen ist es zudem sinnvoll, sich schon im Studium immer wieder mit den praktischen Herausforderungen des Pfarrberufes auseinander zu setzen und ein persönliches Verhältnis dazu zu erarbeiten.
Das ‚Haus der Stille‘ in Grumbach bietet regelmäßig Einkehrtage für Theologiestudierende an. Auch die Inanspruchnahme von Geistlicher Begleitung durch entsprechend ausgebildete Pfarrpersonen unserer Landeskirche ist möglich.
Studierendenseelsorge in Leipzig
Manchmal ist das Ankommen an einem neuen Studienort schwer. Überhaupt ist das System ‚Universität‘ mit seinen eigenen Spielregeln eine Herausforderung. Das Theologiestudium selbst kann den Glauben nicht nur in neue Tiefen führen, sondern auch in Frage stellen. Für all diese Fragen kann seelsorgerlicher Austausch hilfreich sein.
Der Leipziger Studierendenpfarrer Markus Franz steht Ihnen für Gespräche und mit Angeboten zur Verfügung
Leipzig für Theologiestudierende
In der Universitätsstadt Leipzig gibt es eine Vielzahl Initiativen, die neben dem wissenschaftlichen Theologiestudium als Orte der geistlichen Beheimatung oder als Felder von praktischer Erprobung und Bewährung genutzt werden können.
Natürlich lohnt sich für Theologiestudierende immer zuerst der Blick in die Ortsgemeinde am Studienort Leipzig. Die Kirchgemeinde des eigenen Herkunftsortes hat dich geprägt, vielleicht sogar zum Studien- und Berufswunsch geführt. Wie sehen andere Kirchgemeinden aus? Wie leben andere Pfarrpersonen Ihren Dienst? Das Gemeindepraktikum wird im Studium hier eine Station sein, die vertiefte Einblicke bietet.
Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, kann auf folgende interessante Initiativen in Leipzig verwiesen werden:
- Campus Connect Leipzig
- Evangelische Studierendengemeinde Leipzig
- Frei und Fromm Leipzig
- Jugendkirche Pax Leipzig
- Theokreis Leipzig
- Theoversity Leipzig
Wohnen im Evangelischen Studienhaus
Fragen des Studiums und Fragen des Lebens lassen sich am besten in der Gemeinschaft klären. Das Evangelische Studienhaus e.V. Leipzig in Leipzig-Stötteritz kann ein solcher Ort sein. Theologiestudierende und Studierende anderer Fächer leben hier in kleinen Wohngemeinschaften. Mit einer theologischen Bibliothek ist das Studienhaus in besonderer Weise auf die Arbeitsbedürfnisse von Theologiestudierenden eingestellt.
Promotionsstipendium der EVLKS
Die EVLKS fördert Promotionsvorhaben von landeskirchlichem Interesse. Das Promotionsstipendium wird für 24 Monate gewährt. Es kann anschließend um maximal 12 Monate verlängert werden. Der monatliche Stipendiensatz beträgt ab dem Jahr 2024 1150,00 Euro. Zusätzlich werden 100,00 Euro Sachkostenpauschale pro Monat gewährt.
Ab Februar 2025 kann ein neues Stipendium vergeben werden. Bewerbungsschluss für dieses Stipendium ist der 30. November 2024.
Die Bewerbungsfristen für die Stipendien sind verbindlich. Die Förderung kann frühestens zum angegebenen Zeitpunkt einsetzen. Auch ein späterer Beginn ist nach Absprache möglich.
Als Bewerbungsunterlagen sind einzureichen:
- Tabellarischer Lebenslauf
- Exposee zum Forschungsvorhaben mit Literaturliste
- Einseitige Kurvorstellung des Forschungsvorhabens mit Begründung des landeskirchlichen Interesses
- Gutachten des wissenschaftlichen Betreuers/ der wissenschaftlichen Betreuerin des Forschungsvorhabens
- Gutachten eines weiteren habilitierten Hochschullehrers/ einer weiteren habilitierten Hochschullehrerin
Interessenvertretung der Theologiestudierenden
Interessenvertretung der Theologiestudierenden
Die Theologiestudierenden der Sächsischen Landesliste organisieren sich im Konvent der Sächsischen Studierenden. Konvent leitet sich vom lateinischen convenire – ‚zusammenkommen‘ ab.
Der Konvent vertritt die Interessen der Theologiestudierenden gegenüber der Landeskirche durch gewählte Vertreterinnen und Vertreter. Er tritt regelmäßig am Studienort Leipzig zusammen. Hybride Veranstaltungen ermöglichen auch die Teilnahme von anderen Studienorten aus.
Zu den Aufgaben des Konventes gehören
- der Beisitz in den Sitzungen des Landeskirchlichen Prüfungsamtes
- die Entsendung von Beobachtern zur Landessynode
- die Entsendung von Vertretern zu den Vollversammlungen des SETh
- die Beteiligung an der Organisation von Theologiestudierendentagungen
Er hat sich folgende Satzung (PDF) gegeben.
Die Konventssprecher sind am besten per E-Mail erreichbar.