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Würdigung für LKMD i.R. Gerald Stier


12. April 2022

Ihm lag die Ausbildung des kirchenmusikalischen Nachwuchses am Herzen

DRESDEN – Der frühere sächsische Landeskirchenmusikdirektor Gerald Stier, der am 7. April in Dresden im Alter von 81 Jahren, verstarb, habe sich Zeit seines Lebens mit Energie, Kraft und Liebe für die Pflege und Erhaltung der Kirchenmusik in der Landeskirche eingesetzt, würdigt sein Amtsnachfolger Markus Leidenberger dessen Einsatz. So trauern viele ehemalige Kollegeninnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler, Sängerinnen und Sänger, Musiker und musikalische Weggefährten, die Hochschule für Kirchenmusik Dresden, das Kirchenchorwerk und die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens um Landeskirchenmusikdirektor i. R. Gerald Stier.

Stier war bis zu seinem Ruhestand 2004 als Landeskirchenmusikdirektor mit Dienstsitz im Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamt Sachsens tätig. Gleichzeitig nahm er aber auch die kirchenmusikalischen Aufgaben an der Auferstehungskirche in Dresden-Plauen wahr, wo er vor seiner Berufung 1992 auf ein über 40-jähriges kirchenmusikalisches Wirken zurückschauen konnte. Ein Gedenkgottesdienst findet am 13. April um 10:00 Uhr in der Auferstehungskirchgemeinde in Dresden-Plauen statt.

Stier wurde 1940 im sächsischen Rathendorf bei Rochlitz geboren und besuchte nach seiner Schulzeit das Seminar für kirchlichen Dienst im märkischen Dahme. 1958 legte er dort seine C-Prüfung ab und begann danach ein Kirchenmusikstudium in Halle. Nach der kirchenmusikalischen B-Prüfung 1961 und dem A-Examen 1963 war er bei der Taborgemeinde Leipzig und in Ebersbach/Tautenhain tätig. Seine Lebensstellung fand er noch im gleichen Jahr in der Auferstehungskirche Dresden-Plauen.

1976 wurde Gerald Stier zum Kirchenmusikdirektor im damaligen Kirchenbezirk Dresden-West ernannt, bevor er die Funktion des obersten kirchenmusikalischen Fachberaters innerhalb der sächsischen Landeskirche in Nachfolge von Hans-Joachim Schwinger übernahm. Seitens des Freistaates Sachsen war Stier auch Mitglied im Beratungsgremium der 24 Kultursenatoren. Dem Dresdner Kreuzchor war er eng verbunden und unterrichtete Kruzianer im Orgelspiel. Gern widmete er sich dem Nachwuchs in der kirchenmusikalischen D-Ausbildung.

Gerald Stier veröffentlichte ein Heft mit Kinderchorsätzen unter dem Titel "Ich sing wie der kleine Vogel singt" sowie einen Band Choralvorspiele der Familie Stier, die beide im Carus-Verlag erschienen sind. Die Herausgabe weiterer Kinderchor- und Chorhefte folgten: "Gib uns Frieden jeden Tag", ein Heft für Kinderchöre; "Bewahre uns Gott", Heft für Jugend und Kantoreichöre; Advents- und Weihnachtslieder mit 21 Sätzen für drei bis vier Blockflöten und die Veröffentlichungen "Erhalt uns Herr bei deinem Wort", eine Motette für vier- bis fünfstimmigen Chor und die Choralkantate von Stier "Mit Freuden zart" für vierstimmigen Chor und Orgel.

In der Auferstehungskirchgemeinde leitete Stier eine Kantorei mit 70 Sängerinnen und Sänger, die den Gottesdienst mitgestaltete, aber auch mit (weltlichen) Serenaden, und mindestens zweimal im Jahr in Konzerten mit chorsinfonischen Werken (Weihnachtoratorium, Passionen, Messen u.s.w.), auftrat.

Nachfolger von Gerald Stier wurde 2004 der jetzige Landeskirchenmusikdirektor Markus Leidenberger.
Der Landeskirchenmusikdirektor der sächsischen Landeskirche ist beauftragt, die Fachaufsicht über die sächsischen Kirchenmusikdirektoren in den Kirchenbezirken (Ephorien) wahrzunehmen und diese in ihrem Dienst zu beraten. Er ist Vorsitzender der Prüfungskommission an der Hochschule für Kirchenmusik in Dresden und nimmt an Sitzungen des Werkrats des sächsischen Kirchenchorwerkes teil. Im Landesposaunenrat ist er stimmberechtigtes Mitglied. Derzeit ist der amtierende LKMD als gewähltes Mitglied im Präsidium des Sächsischen Musikrates und berufenes Mitglied in der Ständigen Konferenz für Kirchenmusik der EKD und der Arbeitsstelle Kirchenmusik.

Gerald Stier

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