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„Vieles verbindet unsere Regionen“


17. Februar 2024

Denkmal in Erinnerung an den Aufstand 1968 eingeweiht

DRESDEN - Der Ev.-Luth. Kirchenbezirk Dresden Mitte bekräftigt eine Kirchenpartnerschaft mit der Evangelischen Kirchgemeinde in Děčín. Der dortige Kirchenvorstand der Gemeinde der „Böhmischen Brüder“ unter dem Vorsitz von Pfarrer Tomás Matejowsky hatte dies schon im vergangenen Jahr beschlossen.

Seit ca. 20 Jahren besuchen regelmäßig Dresdner Kinder- und Jugendgruppen, sowie Familien die nordböhmische Stadt und die Region. Im Rahmen der Deutsch-Tschechischen Kulturtage fanden beispielsweise Lesungen oder Konzerte in Děčín statt. Zuletzt informierten sich die Mitarbeitenden des Kirchenbezirks Dresden Mitte vor Ort zu den Gegebenheiten kirchgemeindlicher Arbeit in der böhmischen Diaspora.

So waren Superintendent Christian Behr und Kirchenbezirkskatechet René Hermann zur Einweihung eines Denkmals für Jan Palach und Jan Zajíc eingeladen. Palach und Zajíc waren Aktivisten des Prager Frühlings, die sich aus Protest gegen eine erneute Diktatur im Januar bzw. Februar 1969 selbst verbrannten.
Die kleine evangelische Gemeinde in Děčín unterstützt den Austausch und alle Begegnungen unter anderem mit Führungen, Übersetzungen, Kontaktvermittlungen.

„Vieles verbindet unsere Regionen und noch vieles mehr wartet darauf, entdeckt zu werden“, so René Hermann, der sich in besonderer Weise für die Partnerschaft stark gemacht hat. Er erwartet, dass beide Seiten in vielfacher Hinsicht von der Partnerschaft profitieren werden.

Im Rahmen der tschechienweiten „Nacht der Kirchen“ am 7. Juni 2024 singt in der Kirche des Děčíner Ortsteils Dolní Žleb der Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“. Am 14. September 2024 werden Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Musizierschule Dresden in der Evangelischen Christuskirche Tetschen-Bodenbach auftreten.

Historische Bezüge

Neben grenzüberschreitenden Veranstaltungen und Besuchen gibt es auch eine Reihe an historischen Bezügen von Děčín zu Sachsen und Dresden: die zunächst deutschsprachige evangelische Gemeinde in Tetschen-Bodenbach bestand vor allem aus reichsdeutschen bzw. sächsischen Eisenbahn- und Zollbeamten. Auch Mitarbeitende der Bodenbacher Zweigstelle der Dresdner Schokoladenfabrik Jordan und Timäus – k.u.k.-Hoflieferant sowie königlich-sächsischer Hoflieferant – gehörten dazu. Die Gemeinde ließ im Jahr 1883/84 eine Kirche im neogotischen Stil errichten, welche im Jahr 1884 als Christuskirche geweiht wurde. Architekt und Baurat Gotthilf Ludwig Möckel entwarf auch den neugotischen Stil der Kirche in Dresden-Briesnitz. Die Ähnlichkeit zwischen beiden Gotteshäusern ist unübersehbar.

Weitere Kirchen-Partnerschaften der Dresdner Kirchenbezirke:

Der Kirchenbezirk Dresden Mitte unterhält seit mehr als zehn Jahren eine Partnerschaft zur Propstei Moskau der Evangelisch-Lutherischen Kirche im europäischen Russland (ELKER). Der Kirchenbezirk Dresden Nord wiederum pflegt seit den 1980iger Jahren eine Partnerschaft zur Diözese Stockholm. Alle Partnerschaften verbindet die Frage nach gemeinsamen Schnittstellen bei den anstehenden Herausforderungen und der Wunsch, gemeinsam dafür zu lernen.

(l.) Synodalpräsidentin Bettina Westfeld, Superintendent Christian Behr, René Hermann und Sebastian Estel aus dem Kirchenbezirksvorstand Dresden Mitte neben dem eingeweihten Jan Palach-Denkmal.
Pfarrer Tomás Matejowsky und KMD Sandro Weigert auf der geschnitzten Bank, die an das Konzert Albert Schweitzers mit Werken J.S. Bachs und dessen Wiederaufführung im September 2023 erinnert.
Das Innere bei Kirchenbesuch der evangelischen Christuskirche von Děčín-Podmokly.

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