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Verabschiedung von OLKR Karl Ludwig Ihmels


26. Mai 2023

Urkunde für Brückenbauer in unterschiedlichen Arbeitsfeldern

DRESDEN - Der u.a. für Gemeindeaufbau, Seelsorge und Medien zuständige theologische Dezernent im Ev.-Luth. Landeskirchenamt Sachsens, Oberlandeskirchenrat Karl Ludwig Ihmels (65), wurde am gestrigen Donnerstag, 25. Mai, in der Dreikönigskirche in einem Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet.  Ihmels war seit August 2020 Mitglied des Landeskirchenamtes und in seinem Ressort auch für die Sonderseelsorgebereiche und die Werke der Landeskirche sowie als Gebietsdezernent für die Kirchgemeinden und Kirchenbezirke im Leipziger Bereich zuständig.

„Kirche in der Zwischenzeit“, das Thema der letzten Frühjahrstagung der Landessynode, bezog OLKR Ihmels in seiner Predigt auch auf die Jünger Jesu in der Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Eine Situation sei es gewesen, wo es für die Jünger offen schien, wohin es gehe. Auch heute gebe es nicht die Fülle der Erkenntnis, gerade bei weniger Personal und weniger Geld. Aber, Gottes Ziel sei wirkmächtiger als unsere Taten. Das machte er zuvor an der Jakobsgeschichte mit dem Aufbruch nach Ägypten deutlich. Schließlich fand das Volk, trotz aller Anstrengungen der Wüstenwanderung, gestärkt zurück in die Heimat Kanaan. Jakob entschied, folgte damit dem Ruf und nutzte die Freiheit, die Gott allen Menschen zugestehe, so Ihmels. Diese Freiheit sei schön und anstrengend zugleich.

Kirche lebe angesichts ihrer Geschichte immer in einer Art Zwischenzeit, gerade vor dem Hintergrund der Veränderungen seit der industriellen Revolution, der Trennung von Kirche und Staat, dem NS-Regime und der DDR-Zeit. Solche Veränderungen würden „Appetit auf Gottes Reich“ machen, aber nicht Menschen könnten es herbeiführen. Die starken Veränderungen vergangener Jahrzehnte brachten auch neue Ideen und Formen der Gemeinschaft hervor, auf denen der Segen des Herrn liege. Durch die Initiative „Kirche die weitergeht“ wächst etwas Neues auf, um das große Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. „Fürchte dich nicht“, sagte Jakob und er handelte selbst danach, so Ihmels.

Landesbischof Tobias Bilz würdigte anschließend den 35-jährigen beruflichen Weg von Karl Ludwig Ihmels seit seiner ersten Pfarrstelle, auf dem er in aller Bescheidenheit seine Arbeit und seinen Dienst machte, auf Menschen zuging und neue Projekte und Formate auf den Weg brachte. „Es ist nicht rein zufällig, was alles Neues und Nachhaltiges um ihn herum entstand“, sagte Bilz. So von den Jugendgottesdiensten im ostsächsischen Strawalde, die Vergrößerung der Anzahl von Prädikanten, die Hauptamtlichen-Tagung der Jugend in Schmochtitz, die Unterstützung der Bikerarbeit, die geordnete Verwaltung des Dienstes bis zur Überführung seiner Erfahrungen von den „Missio-Projekten“ auf die gegenwärtigen Initiativen von „Kirche die weitergeht“, so der Landesbischof. Er dankte Ihmels für die Arbeit, in der er vermittelt habe, dass die Prinzipien letztlich auf die Wirklichkeit treffen würden.  

Im Anschluss an den Gottesdienst, der von den Professoren Stephan Lennig, Orgel und Begleitung der Solisten von der Hochschule für Kirchenmusik Dresden und Martin Strohhäcker musikalisch begleitet wurde, begann die Gemeinsame Stunde im Festsaal im Haus der Kirche. Der Präsident des Landeskirchenamtes, Hans-Peter Vollbach, der ihn zuvor im Gottesdienst entpflichtete übergab Ihmels die Urkunde und dankte im Namen der Mitarbeitervertretung im Landeskirchenamt und der Landeskirche für seinen Dienst. Er erinnerte an die „Indienstnahme“ des Vikars Karl Ludwig Ihmels am 1. März 1983 und dessen Besuch im elterlichen Pfarrhaus Vollbach in Leipzig-Plagwitz, wo ihn der junge Hans-Peter Vollbach das erste Mal kennen lernte.

Es folgten Grußworte aus der Ökumene durch Propst Gregor Giele aus Leipzig, der Nachbarkirche (EKM) durch Oberkirchenrat Christian Fuhrmann aus Erfurt sowie von Weggefährten und Kollegen. Oberlandeskirchenrätin Margrit Klatte überreichte ihm eine A3-Ehrenurkunde als „Brückenbauer“ in verschiedenen Bereichen seiner bisherigen Arbeit. Selbst aus Korea kamen Grüße von einer Theologischen Hochschule, die Praktikanten nach Sachsen entsandten und um die sich Ihmels kümmerte und sie begleitete.

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Karl Ludwig Ihmels ist gebürtiger Leipziger, wuchs im vogtländischen Bad Elster auf und besuchte nach der Schulzeit das Proseminar für den kirchlichen Dienst in Moritzburg. Nach Abschluss dieser Ausbildung 1976 studierte Ihmels an kirchlichen Hochschulen in Leipzig, Berlin und Naumburg. Nach seinem Examen in Naumburg 1983 und dem anschließenden Vorbereitungsdienst (Vikariat) blieb er bis 1988 als Studieninspektor und Repetent im Katechetischen Oberseminar in Naumburg.

1988 trat Ihmels seine erste Pfarrstelle im ostsächsischen Ruppersdorf bei Löbau an, wo er bis 1997 zugleich Jugendpfarrer im damaligen Kirchenbezirk Löbau war. Nach seiner Wahl und Berufung als Landesjugendpfarrer begann er im August 1997 seine Tätigkeit im Landesjugendpfarramt in Dresden, bevor er zehn Jahre später ins Landeskirchenamt wechselte. Hier war er über zwölf Jahren im Dezernat II für Personalangelegenheiten der Pfarrer und Pfarrerinnen Referent für Theologische Aus-, Fort- u. Weiterbildung, und in Begleitung von Theologiestudenten, Prädikanten und Pfarrern im Ehrenamt zuständig.

Vor der Entpflichtung im Altarraum der Dreikönigskirche
Blick in den Teil der Festgemeinde in der Dreikönigskirche
Gemeinsame Stunde im Festsaal

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