Jahreslosung 2024 – „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“

DRESDEN - In der Neujahrspredigt thematisierte Landesbischof Tobias Bilz in der Dresdner Frauenkirche die Jahreslosung 2024 und ging auf die Herausforderung ein, nach einem guten Vorsatz „einfach auf Liebe umzuschalten“. Das gehe so nicht, denn es gebe Bereiche in der Persönlichkeit, ohne eigenen Zugriff. Liebe bleibe ein Geheimnis, das man nicht machen könne. Liebe und Pflichterfüllung bekomme er nicht zusammen. „Es geht hier nicht um besondere Taten, mit denen ich einem Anspruch gerecht werde“, sagte er. So werde die Tat in der Jahreslosung eigentlich gar nicht erwähnt!

Bilz verwies auf den Losungstext, in dem es heißt, „Alles von/bei euch geschehe in Liebe!“ Alles sei einfach alles! Nichts solle im Leben von der Liebe ausgeschlossen sein. Damit werde die Liebe zum Resonanzraum, eine uns umgebende Atmosphäre. So ein Resonanzraum mit einer bestimmten Atmosphäre sei beispielsweise diese Frauenkirche, geprägt durch Worte und dem, was Menschen mitbringen. „So stelle ich mir den Resonanzraum der Liebe vor“, sagte er. Der Vers sei zudem nicht nur als persönliche Handlungsanweisung gedacht, „sondern als Maxime für die Gemeinschaft!“.

Für den Landesbischof sei der Resonanzraum der Liebe auch mit der Gegenwart Gottes verbunden. So stehe bei Johannes: „Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ Damit hätte sich für ihn mit der Jahreslosung eine Tür aufgetan, durch die er in den Resonanzraum der Liebe gehen, in ihm leben und ihn mit anderen gemeinsam einrichten möchte. Das bedeute, ohne Vorwürfe zu reden, Raum und Zeit zu nutzen, um sich zu verständigen und sich gegenseitig immer wieder neue Chancen einzuräumen. So könne es mit Gottes Liebe die schönste Herausforderung werden, die vor uns liege, resümiert Landesbischof Bilz.

ZDF-Fernsehgottesdienst zu Neujahr aus Dresden