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Männer-Predigtpreis an sächsischen Theologen verliehen


28. November 2023

Theologiestudent Pascal Liebert erhält Preis für seine Predigt

DRESDEN / KASSEL – Der sächsische Theologiestudent Pascal Liebert hat einen der drei von der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ausgelobten Predigtpreise „Männer“ 2022 gewonnen. Mit seiner Predigt über die Lebensgeschichten zweier Männer, die ihm in seinem Diakoniepraktikum begegnet sind, überzeugte der in Lossatal bei Wurzen lebende Student der Evangelischen Theologie und ehrenamtliche Pflegeheimseelsorger die sechsköpfige Jury des Männer-Predigpreises.

Die Männerarbeit der EKD hatte den Männerpredigt-Preis 2022 zu ihrem Jahresthema “Mein Seufzen ist dir nicht verborgen (Ps 38,10) – Sorgende Männer, Sorgen der Männer, Sorge um Männer” ausgelobt. Ein Kriterium war die Bezugnahme auf die Lebenswirklichkeit von Männern. Beteiligen konnten sich Frauen und Männer gleichermaßen. Mitmachen konnten Pfarrerinnen und Pfarrer, aber auch Schülerinnen und Schüler, Studierende, Ehrenamtliche, Vikarinnen und Vikare.

Die Preisverleihung an die drei Preisträger erfolgte am gestrigen 27. November 2023 im Rahmen der Herbsttagung der Männerarbeit in Kassel. Die Laudatio hielt KR Dr. Volker A. Lehnert. Er betonte, dass die Jury sich relativ schnell einig gewesen sei, dass Pascal Liebert „eine richtig gute Predigt gelungen“ sei, „besonders auch, weil wir wissen, dass Sie als Student der Theologie ja noch nicht aus dreißig Jahren Predigterfahrung schöpfen können“.

Die Predigt habe die Jury aus verschiedenen Gründen sehr angesprochen und überzeugt. „Die beiden Beispiele, ein an Demenz leidender Bauleiter, der seine Arbeit vermisst, aber eigentlich Ruhe sucht, und ein Landwirt, der Ruhe und Erholung von seiner Arbeit vermisst, aber eigentlich doch weiterarbeiten will, illustrieren sehr nachvollziehbar die Ambivalenz der Rolle des menschlichen „Werkes“, wie reformatorische Theologie es klassisch ausdrücken würden“, so Dr. Lehnert. In seiner Predigt habe Pascal Liebert den zugrundeliegenden Bibeltext durch diese Beispiele ausgelegt und dadurch dezidiert Theologie vollzogen, indem er von Gott rede und dies so tue, dass die Erwartungen an Gott eine Sprache fänden.  

Michael Seimer, Referent der Männerarbeit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, gratuliert Pascal Liebert und sagt: „Wir freuen uns sehr, dass sich mit Pascal Liebert ein sächsischer Theologe mit einer Predigt an dem Wettbewerb beteiligt hat und gratulieren ihm ganz herzlich zu dem verdienten Preis!“ Es sei wichtig, die besonderen Themen und Lebenslagen von Männern auch in der Kirche wahrzunehmen und in Predigten zum Thema zu machen. 

Pascal Liebert freut sich über den Preis und betont, dass er ihm die gute Vorbereitung einer Predigt wichtig sei und er neben theologischen Aspekten besonderen Wert auf das Sich-Einfühlen in Menschen lege: „Ich habe immer wieder konkrete Männer und Frauen vor Augen, die mir als starke Persönlichkeiten und verletzliche Hilfesuchende im Pflegeheim oder in der Gemeinde begegnen.“ Dies sei auch bei den beiden Herren in der prämierten Predigt der Fall. „Ich gebe damit den Akteuren der biblischen Geschichten ein Gesicht und einen Platz in der Wirklichkeit meiner Zuhörer.“, sagt Pascal Liebert.

Zur Person

Pascal Liebert (29) lebt mit seiner Familie in dem 250 Einwohner zählenden Dorf Lossatal nahe Wurzen und studiert im 9. Semester Evangelische Theologie an der Universität Leipzig. Sein Studienschwerpunkt liegt in der Praktischen Theologie und sein besonderes Interesse gilt der Seelsorge. Neben dem Studium engagiert er sich als ehrenamtlicher Seelsorger in einem Pflegeheim, wo er Andachten hält, Besuchsdienste anbietet und Sterbende begleitet. In der Kirchgemeinde ist er ebenfalls im Besuchsdienst für ältere und kranke Gemeindeglieder sowie im Kindergottesdienst-Team aktiv. Pascal Liebert stammt aus einem nicht-christlichen Elternhaus, ist gelernter Baustoffkaufmann, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Hintergrund:

Der Predigtpreis Männer wurde 2013 erstmals von der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ausgelobt. Mit ihm sollten Ideen und gute Beispiele gesammelt werden, indem Menschen eingeladen werden, ihre Version einer Predigt abzufassen, die insbesondere Männer anspricht. Eine Jury aus sechs Personen bespricht diese Predigten und prämiert die drei besten Predigten. Diese drei Predigten sowie weitere Einsendungen, die interessante Elemente aufweisen, werden dann veröffentlicht.

Hintergrund des Predigtpreis Männer ist, dass Männer mit ihrem praktischen Glaubensbezug seltener als Zielgruppe in der Wahrnehmung der Verkündigung sind. Dass gerade Männer eine eher skeptische Haltung zur Kirche und zu konkreten Gottesdienstformen einnehmen, heiße aber nicht, dass sie überhaupt kein Interesse an spirituellem Erleben oder religiösen Fragen haben, so die Initiatoren. Vielmehr gehe es womöglich um die Sprache, den Stil und die Inhalte einer religiösen Rede, einer Predigt. Der Ansatz des Predigtpreises Männer ist es somit, Männer bewusst anzusprechen, Themen aus der Lebenswirklichkeit von Männern zu setzen und dabei deutlich zu machen, dass Männer, ihr Leben und ihre religiöse Kompetenz ernstgenommen werden.

Weitere Information zum Predigtpreis.

Informationen zur Männerarbeit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Preisträger Pascal Liebert (Mitte) sowie Martin Rosowski, Geschäftsführer der Männerarbeit der EKD (links) und Martin Treichel, Vorsitzender des Vorstandes (rechts)

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