Weihnachtskrippe aus JVA Zeithain erstmals öffentlich zu sehen

DRESDEN - Das Museum für Sächsische Volkskunst in Dresden hat am Samstag seine diesjährige Weihnachtsausstellung eröffnet. Erstmals ist eine von Häftlingen gestaltete Weihnachtskrippe öffentlich zu sehen. Das besondere Exponat ermögliche einen indirekten Blick in verschlossenen Räumen, sagte Museumsdirektorin Kathi Loch.

Das 16-teilige Krippenensemble aus Pappmaché war vor zwei Jahren für den Weihnachtsgottesdienst in der Justizvollzugsanstalt Zeithain bei Riesa entstanden. Drei bis vier Gefangene hätten über mehrere Monate zweimal pro Woche im Rahmen der Kunsttherapie daran gearbeitet, sagte JVA-Seelsorgerin Christel Bakker-Bents. Die evangelische Theologin hatte die Idee für die Krippe und hat den Entstehungsprozess mit begleitet. Einige der Beteiligten hätten die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu zum ersten Mal gehört.

Die Gefangenen modellierten aus Draht, Leim und Papier Maria, Joseph und das Christkind in der Krippe sowie Hirten, einen Engel und mehrere Tiere. Die Heiligen Drei Könige sollen laut der Seelsorgerin noch folgen.

Das Krippenensemble als Teil der Weihnachtsausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ist bis zum 8. Januar zu sehen. Unter dem Titel „Von Spinnen, Engeln und dem Licht der Welt“ präsentiert die Schau auch rund 30 Kronleuchter aus dem Erzgebirge.(©epd27.11.2022)

Museum für Sächsische Volkskunst in Dresden