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Festwoche zum bevorstehenden Ziegenbalg-Jubiläum


03. Februar 2019

Bartholomäus Ziegenbalg – Auf den Spuren eines Missionars

PULSNITZ – Mit dem heutigen Sonntag, 3. Februar, begann Pulsnitz (Westlausitz) eine Festwoche zu Ehren von Bartholomäus Ziegenbalg, der vor über 300 Jahren als einer der ersten lutherischen Missionare mit der Dänisch-Hallischen Mission nach Indien aufbrach. In Tranquebar am Golf von Bengalen landete er am 9. Juli 1706 an und begann seine Missionstätigkeit in der damaligen dänischen Kolonie. Mit nur 36 Jahren verstarb er am 23. Februar 1719  an diesem fernen Ort und wurde in der dortigen Jerusalem-Kirche beigesetzt, in der eine große Bronzeplatte an ihn erinnert.

Sein bevorstehender 300. Todestag ist für die Kirchgemeinde in Pulsnitz Anlass, mit Gottesdiensten, Konzerten, Vorträgen und einem Filmabend an den berühmten Sohn der Stadt zu erinnern. Am 10. Juli 1682 wurde er als Sohn einer reichen Kornhändlerfamilie in Pulsnitz geboren und besuchte die Pulsnitzer und Kamenzer Lateinschulen. Später ging er aufs Gymnasium in Görlitz und begann 1705 ein Theologiestudium in Halle. Dort war er mit August Hermann Francke als Lehrer, aber auch persönlicher Freund und Berater gut bekannt. Nach dem heutigen Gottesdienst in der Pulsnitzer St. Nicolaikirche beginnt die Festwoche.

Hervorzuheben ist am Donnerstag, 7. Februar, ein Vortrag von Pfarrer Hans-Georg Tannhäuser, Asien/Pazifik-Referent im Leipziger Missionswerk, der vor kurzem von einer zweiwöchigen Besuchsreise mit Landesbischof Dr. Carsten Rentzing aus Indien zurückkam. So kann er über die Einführung des neuen Bischofs der Tamil-Kirche sowie über die Feierlichkeiten zu ihrer 100-jährigen Unabhängigkeit berichten. Um 19:30 Uhr beginnt der Abend im Pfarrhaus zum Thema „Auf den Spuren Ziegenbalgs in Indien – Von der Mission zu einer eigenständigen Kirche“. Beschlossen wird die Woche ebenfalls mit einem Gottesdienst am 10. Februar um 10:00 Uhr.

Das Besondere am Wirken von Bartholomäus Ziegenbalg ist, dass der frühe Anfang der  lutherischen Mission in Indien zugleich auch die der evangelischen Weltmission darstellt. Er war der erste deutsche evangelische Missionar, der sich entschloss, für sein besseres Wirken in Südindien die Landessprache „Tamil“ zu erlernen. Er errichtete eine Kirche, gründete ein Kinderheim und Schulen für Jungen und Mädchen. Der Missionar verband damit die Weitergabe des Evangeliums mit sozialem Engagement. Ab 1846 erfolgte die Übernahme der dortigen Arbeit durch die Leipziger Mission, was zur Gründung der ältesten lutherischen Missionskirche führte. Noch heute wird Ziegenbalg in der Tamilischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und insbesondere in Tranquebar hoch verehrt und an ihn erinnert.

Kirchgemeinde Pulsnitz

Kirche und davor Lateinschule in Pulsnitz
Zeitgenössische Zeichnung von Bartholomäus Ziegenbalg
Kirche und Grabplatte
Grabplatte (r.) von Missionar Ziegenbalg - Todesjahr 1719 Anlass zum Gedenken

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