Adventsaktion 2018
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Adventsaktion für junge Menschen mit Behinderung in Tansania
Am diesjährigen Martinstag, 11. November, startete die Adventsaktion „Türen auf!“. Der Spendenaufruf der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland sowie des Leipziger Missionswerkes kommt drei konkreten Projekten für junge Menschen mit Behinderung in Tansania zugute.
Die offizielle Eröffnung der Aktion fand im Rahmen eines Familiengottesdienstes in der Marienkirche in Leipzig-Stötteritz statt. Es predigte Oberkirchenrat Christoph Stolte, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland, der die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat. Er plädiert für einen gemeinsamen Lernweg von Kindern mit und ohne Behinderung in Kindertagesstätten und Schulen. Er sei davon überzeugt, dass „Kinder, die einen inklusiven Alltag in der Kita erlebt haben, im Kopf nicht mehr in normal und nicht-normal sortieren“. Leider breche aber dieser gemeinsame Lernweg beim Schulanfang oftmals ab. Viele Schulen seien weder baulich noch von der Personalausstattung für ein gemeinsames individuelles Lernen ausgestattet, resümiert Stolte.
Auf Tansania bezogen, blieben Kinder mit Behinderung oftmals nur im Haus, denn Eltern schämten sich für ihr behindertes Kind. Da gebe es vielfach kein gemeinsames Spielen, den gemeinsamen Schulbesuch oder eine individuelle Förderung zur Eigenständigkeit. Deshalb sei die Unterstützung der Adventsaktion für die Integrationsprojekte so wichtig, denn „unsere Adventsaktion will auf die Einladung Gottes zur Gemeinschaft mit ihm aufmerksam machen, damit wir Türen öffnen, in unseren Herzen, in unserem Denken, in unserem Miteinander hier und mit unseren Schwestern und Brüdern in Tansania“, wirbt der Diakoniechef für die Projektunterstützung.
Bis zum 6. Januar 2019 (Epiphanias) sind Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen, insbesondere evangelische Kindertagesstätten, aufgerufen, sich mit kreativen Ideen an der Aktion zu beteiligen.
In 13,2 Prozent der tansanischen Haushalte lebt ein Mensch mit einer Behinderung. Das sind rund 4,2 Millionen Menschen. Weniger als die Hälfte der betroffenen Kinder besucht eine Schule.
Unterstützung für drei sozial-diakonische Einrichtungen
In den evangelischen Landeskirchen in Mitteldeutschland gibt es partnerschaftliche Beziehungen zu drei sozial-diakonischen Einrichtungen in dem ostafrikanischen Land. Diese liegen in drei verschiedenen Diözesen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) und haben unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte: von einer sozialpädagogisch orientierten Physiotherapie, über Tageszentren auf Grundschulniveau bis hin zu einer integrativen Oberschule. Die Spenden, die bei der Adventsaktion 2018 zusammenkommen, werden gedrittelt.
Nähere Informationen zu den einzelnen Projekten finden Sie hier: http://www.adventsaktion2018.de/projekt.php
Eigene Barrierefreiheit in Gemeinden beleuchten
Die Bitte um finanzielle Unterstützung ist allerdings nur ein Aspekt der Adventsaktion. Mindestens genauso wichtig ist, dass sich die Gemeinden und andere kirchliche Einrichtungen mit der Lebenssituation in der Partnerkirche beschäftigen. Außerdem lässt sich die Aktion auch zum Anlass nehmen, in der eigenen Gemeinde die Themen Barrierefreiheit und Inklusion zu beleuchten.
Vor allem evangelische Kindertagesstätten, Horte und Grundschulen sind eingeladen, die Materialien der Adventsaktion als Grundlage für das globale Lernen zu nutzen. In Kooperation mit den entsprechenden Fachstellen der beiden Landeskirchen sind pädagogische Bausteine von Andachten, Liedern und Spielen über Geschichten bis hin zu Bastelideen in einem Materialheft zusammengetragen worden. Die Materialien sind auf der Internetseite www.adventsaktion2018.de erhältlich.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania
Vor 125 Jahren erreichten die ersten Missionare der Leipziger Mission die Region am Kilimanjaro im Norden des heutigen Tansania. Auf deren Arbeit und die Arbeit der Berliner Mission im Süden des Landes geht die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania (ELCT) zurück. Sie wurde 1963 selbstständig. Aktuell gibt es – vergleichbar zu unseren Landeskirchen – 27 Diözesen, von denen allein sieben in den vergangenen zehn Jahren aus Missionsgebieten hervorgegangen sind. Zu neun Diözesen gibt es in Mitteldeutschland kirchliche Partnerschaften, die vom Leipziger Missionswerk begleitet werden. Mit ihren 6,5 Millionen Mitgliedern ist die ELCT die zweitgrößte Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes. Der Verwaltungssitz befindet sich in Arusha.
Weitere Informationen
Spendenkonto
Ev.-Luth. Missionswerk Leipzig
LKG Sachsen, Bank für Kirche und Diakonie
IBAN: DE37 3506 0190 1608 7000 10
BIC: GENODED1DKD
Aktionsnummer: 220 038 65, Adventsaktion 2018