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28. Landessynode – Berichterstattung, Vorlagen und Beschlüsse

28. Landessynode - Frühjahrstagung 2025

Samstag, 12. April 2025

Andacht am Morgen

Die Frühjahrstagung der 28. Landessynode begann am Samstag mit einer Abendmahlsandacht, die im Zeichen des Jubiläums 1700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nizäa stand. Sie wurde von den beiden sächsischen Delegierten im Ökumenischen Rat der Kirchen, Dr. Lubina Mahling und Megan-Louis Schuster,  gehalten. Dr. Lubina Mahling  nahm in der Andacht Bezug auf das Konzil von Nizäa, wo die Kirche damals aus einem großen Streit heraus zu einem gemeinsamen Glaubensbekenntnis fand. „Die Einheit der Christen in der Vielfalt der verschiedenen Konfessionen sei ein Schatz, der uns bis heute erhalten geblieben ist“, sagte Dr. Mahling. Pluralität sei dabei kein Zeichen von Verfall, vielmehr sei Vielfalt das Wesen Gottes selbst. Im Weltkirchenrat, dem sie angehöre, gebe es diese Vielfalt und es gebe nicht wenige Konflikte. Aber der gemeinsame Glaube an den dreieinigen Gott verbinde die dort versammelten Vertreterinnen und Vertreter der weltweiten Kirchen.


Beginn der Sitzung und Grußwort aus der VELKD

Synodalpräsidentin Bettina Westfeld eröffnete die öffentliche Sitzung um 9:30 Uhr und begrüßte die zahlreichen Gäste aus der weltweiten Ökumene und verschiedenen kirchlichen Gremien. Als Nachfolger einer ausgeschiedenen Synodalen begrüßte und verpflichtete Bettina Westfeld den neuen Synodalen Tobias Jahn.

Dr. Dr. Frank Hofmann übermittelte der Landessynode herzliche Grüße aus der VELKD  und bedankte sich zunächst für die Initiative zur Bundestagswahl „Für alle“, die durch die sächsische Landeskirche initiiert worden war und der sich zahlreiche Landeskirchen angeschlossen hatten. Dies sei ein wunderbares Beispiel der Zusammenarbeit zwischen den Kirchen gewesen und mache Mut!

Er lud zum Kirchentag nach Hannover ein und berichtete von den Vorbereitungen der Generalsynode der VELKD, welche in diesem Jahr in Dresden stattfinden werde. Weiter erläuterte er etwas zum Arbeitsstand der Neufassung der Rahmenordnung der VELKD.


1700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nizäa

Den theologischen Schwerpunkt der Tagung bildet das 1700jährige Jubiläum des Konzils von Nizäa, aus dem das Glaubensbekenntnis von Nizäa entstanden ist. Dazu hielt Professor Dr. Martin Illert, der als Kenner der orthodoxen Kirchen viel in ost- und südoeteuropäischen Kirchen unterwegs war, einen Vortrag. Prof. Dr. Illert ist seit August 2024 Leiter der Kommission Faith and Order des Weltrates der Kirchen in Genf und Adjunct Professor am ökumenischen Institut in Bossey. Zuvor leitete er das Referat „Mittel-, Südost- und Osteuropa“ im Kirchenamt der EKD und war außerplanmäßiger Professor an der Martin-Luther-Universität in Halle.

In seinem Vortrag erläuterte er die Situation vor 1700 Jahren, ging auf die politische Situation zu Zeiten des Kaisers Konstantin ein und beschrieb die damaligen Beteiligten des Konzils, die zum Teil von weither aus West- und Ostkirchen kamen. Inhaltlich ging es auf dem Konzil um ganz vielfältige Themen, zunächst um die Beilegung des Konfliktes zwischen der Ost- und Westkirche, aber auch um den  Umgang mit verschiedenen christlichen Strömungen wie der Bewegung des Arius, um die gemeinsame Festschreibung des Osterdatums oder die bildliche Christusdarstellung. Bedeutsam sei das Konzil, weil es gezeigt habe, dass eine synodale Zusammenkunft durch die Begegnung von Menschen und das Gespräch miteinander zu wichtigen Entscheidungen führen kann.

 

Gespräch über das Miteinander mit den orthodoxen Kirchen

Bettina Westfeld tauschte sich in einem Gespräch mit Pfarrer Dr. András Bándi von der Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumänien aus. Er ist Dozent für Kirchengeschichte an der Lucian-Blaga Universität. Im siebenbürgischen Hermannstadt geboren und aufgewachsen, studierte er am Protestantisch-Theologischen Institut Hermannstadt (Lizenziat) und an der Universität Bern, war Lehrvikar und Pfarrer in Siebenbürgen tätig, bevor er durch sein Geschichtsstudium in Klausenburg wissenschaftlich tätig wurde. Dr. Bandi berichtete der Landessynode von den Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit der lutherischen und der orthodoxen Kirche in einem Land, in welchem die orthodoxe Kirche die Mehrheitskirche darstellt. Das Jubiläum von Nizäa werde gemeinsam gefeiert, aber es habe eine große Kraftanstrengung gebraucht, um es nicht zu einer orthodoxen Jubelfeier werden zu lassen. Denn nach wie vor erlebe er, dass die orthodoxe Kirche das Konzil als die Geburtsstunde der Orthodoxie empfinde und nicht als ein Symbol der Ökumene.


Gottesdienst mit Ikone aus Nizäa im sächsischen Ehrenfriedersdorf

Pfarrer Falk Klemm erzählte der Landessynode, wie es entstanden ist, dass am Sonntag Rogate eine Ikone von Nizäa in der Kirche St. Niklas in Ehrenfriedersdorf zum Mittelpunkt eines Ökumenischen Gottesdienst werden wird. Er lud alle herzlich ein, zu diesem Gottesdienst nach Ehrenfriedersdorf zu kommen

Eindrücke aus dem Ökumenischen Rat der Kirchen

Die sächsische Delegierte im Ökumenischen Rat der Kirchen, Dr. Lubina Mahling, berichtete der Landessynode von einem Treffen der indigenen Delegierten, an welcher sie als Vertreterin der sorbischen Minderheit teilnehmen durfte. Dies seien die intensivsten Tage ihres Lebens gewesen, denn die indigenen Christen hätten mit einem immensen Schmerz und einer großen  Wut von den Erfahrungen ihrer Völker mit Kolonialismus und vom Verschwinden ihrer Lebensgrundlagen, ihrer Sprachen und ihrer Identität gesprochen. Als Sorbin sei sie von den meisten nicht als Indigene angesehen worden, sondern vielmehr als Vertreterin des kolonialen Europa. Aus dieser Erfahrung heraus meint sie, dass es im Ökumenischen Miteinander eine große Sensibilität für diese Kirchen und eigentlich auch eine Theologie des Verlustes brauche, um mit solchen Erfahrungen als geistliche Gemeinschaft umzugehen.


Geschäftsordnungsänderung und Erste Gesetzeslesung

Vor der Mittagspause testeten die Synodalen das neue WLAN sowie die Stimmabgabe im digitalen Tagungskonferenzsystem. Nach erfolgreichem Test stimmte die Landessynode der Änderung der Geschäftsordnung für die Frühjahrstagung zu, wodurch auf der Tagung nun digital abgestimmt werden kann.

Im Anschluss fand die erste Beratung des vorliegenden Kirchengesetzes zur Änderung kirchensteuerrechtlicher Vorschriften statt. Mit dem Kirchengesetz soll die Erhebung des besonderen Kirchgelds rückwirkend auch für die Veranlagungszeiträume 2014 und 2015 auf die Lebenspartnerschaften angewendet werden, was durch ein entsprechendes Urteil des Bundesverfassungsgerichtes notwendig ist. Die Synode stimmte dem Kirchengesetz in erster Lesung zu.

 

Direkt vor der Mittagspause grüßte Pfarrer Jiří Tengler von der Kirche der Böhmischen Brüder die 28. Landessynode. Er berichtete, dass in seiner Kirche aktuell die Kirchenkreise neu strukturiert und Gemeinden zusammengelegt würden. Er selbst empfinde diese Reform als sehr hilfreich. Die gesamte Kirche befinde sich im Übergang zur Selbstfinanzierung, nachdem die Staatsleistungen durch den tschechischen Staat beendet wurden. Dies sei keine einfache Aufgabe, aber aktuell könne man überall sehen, dass es funktionieren werde.


Bericht zu den finanziellen Rahmenbedingungen von »Kirche im Wandel«

Die Finanzdezernentin der Landeskirche, Oberlandeskirchenrätin Kathrin Schaefer, erläuterte in ihrem Bericht zunächst die aktuelle Situation der Mitgliederentwicklung. So habe die Landeskirche innerhalb der letzten 15 Jahren ca. 25 Prozent ihrer Gemeindeglieder verloren. Angesichts dieser Entwicklungen hatte es bereits in der Vergangenheit verschiedene Anpassungen an diese Entwicklung gegeben. So hätten sich die Zahl der Pfarrstellen in diesen Jahren kontinuierlich verringert.

Weiter zeigte sie nochmals die Grafik der Freiberger Studie von 2021, welche verschiedene Prognosen der Gemeindegliederentwicklung abgebildet hatte, jeweils entsprechend der Entwicklung der Austrittszahlen bzw. der Taufzahlen. Parallel zu den sinkenden Gemeindegliederzahlen habe es in den letzten Jahrzehnten aus verschiedenen Gründen ein steigendes Kirchensteueraufkommen gegeben. Diese gegenläufige Entwicklung sei nun vorbei, bereits in den letzten Jahren seien stagnierende Kirchensteuereinnahmen festgestellt worden, so Schaefer. Da auch die meisten anderen Landeskirchen eine solche Entwicklung erleben, sei der Finanzausgleich innerhalb der EKD-Gliedkirchen angepasst worden. Im Ergebnis werden die Einnahmen, welche die Landeskirche durch diesen Finanzausgleich erhält, in den nächsten Jahren deutlich sinken. „Neben den sinkenden Einnahmen sind die steigenden Ausgaben ein großes Problem“, so Schaefer. Dies bedeute, dass die Landeskirche in den nächsten zehn Jahren zwischen 30 und 70 Millionen Euro an Kosten einsparen müsse. Rechne man die nicht kürzbaren Haushaltpositionen, wie z.B. Versorgungs- oder Versicherungsleistungen, heraus, bedeute dies für die Zuweisungen an Kirchgemeinden und Kirchenbezirke, dass diese jedes Jahr um mindestens zwei Millionen gekürzt werden müssten. Die Kürzungen, die dies für den landeskirchlichen Haushalt bedeuten würden, stellt die Finanzdezernentin anhand einer Tabelle dar. Sie stellt fest: „Eine gleichmäßige Kürzung aller Arbeitsbereiche nach dem Rasenmäherprinzip stößt an Grenzen - wir müssen stattdessen genauer definieren, welche Prioritäten wir setzen wollen“, sagt Schaefer. Dabei müssten sich die strukturellen und finanziellen Entscheidungen in einer Waage halten mit der Entwicklung des Kirchenbildes.

Nach der Bekanntgabe dieser Zahlen wandten sich die beiden Personaldezernentinnen Margrit Klatte und Dr. Jördis Bürger mit einer Ansprache an die Synode und die Mitarbeitenden in der Landeskirche.

Ansprache an die Synode und an die Mitarbeitenden der Landeskirche

Verehrtes Präsidium, hohe Synode, liebe Schwestern und Brüder,
die missio dei geht weiter. Gott kommt den Menschen nahe und möchte mit allen Menschen verbunden sein. Dafür ruft Jesus Christus Menschen in die Nachfolge. Es braucht Menschen, die das Wort Gottes verkünden – Erwachsenen und Kindern, durch Wort und Musik, durch die Begegnungen im Alltag. Gott hat zu allen Zeiten Menschen dazu in seinen Dienst gerufen. In anstrengenden Zeiten von Veränderung ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass Gott das auch weiter tun wird. Das heißt, dass Gott Sie braucht: Sie als ehrenamtlich Engagierte, Sie als haupt- oder nebenamtlich Beschäftigte in unserer Landeskirche. Kirche braucht Sie und ihre Bereitschaft gemeinsam Gemeindeleben und Kirche in die Zukunft zu verändern. Denn auch unsere Kinder und Enkel und alle, die dazu kommen, sollen ihren Glauben in unserer Kirche leben können. Heute haben wir gehört, dass die Finanzkraft unserer Landeskirche sinken wird. Wir sparen seit vielen Jahren sehr verantwortlich mit Struktur- und Stellenplanungen und werden das auch weiterhin tun. Wir haben den Zwischenbericht der Arbeitsgruppe „Kirche im Wandel“ gehört. Es wird an Ideen und Vorschlägen gearbeitet. Es wird Wege geben, unsere Landeskirche zukunftsfähig zu gestalten. Wir können alle mitwirken an diesem Wandel, mitgestalten und lebendige Kirche sein. Uns ist heute sehr wichtig zu betonen: Dazu brauchen wir Sie in Ihren verschiedenen Diensten auch weiterhin. Und wir benötigen Menschen, die neugierig geworden sind und künftig in unserer Landeskirche mitarbeiten wollen. Nachwuchsmangel wird weiter eine Herausforderung für uns bleiben. Wir benötigen Menschen, die sich für unsere Berufe ausbilden lassen. Wir brauchen Pfarrerinnen, Gemeindepädagogen und Kirchenmusikerinnen, aber auch Verwaltungsfachkräfte, Friedhofsmitarbeiter und vieles mehr. Bitte werben sie mit uns dafür. Wir brauchen Sie alle auch in den kommenden Jahren.

Bericht der Kirchenleitung

Der diesjährige Kirchenleitungsbericht ist gleichzeitig der Zwischenbericht der von der Kirchenleitung eingesetzten Arbeitsgruppe „Kirche im Wandel - Wege gestalten für das Kommende“. Die beiden Vorsitzenden der Arbeitsgruppe, Oberlandeskirchenrat Burkart Pilz und Pfarrer Dr. Christoph Herbst, stellten den Bericht und die darin enthaltenen Gesprächsstände der Landessynode vor.

„Das Tempo und die Tiefe des Wandels des kirchlichen Lebens erzeugen einen besonderen Entscheidungsdruck. Unsere Mittel und unsere Kräfte werden erheblich und schnell kleiner werden.“, machte Burkart Pilz zu Beginn deutlich. Gleichzeitig warnte er vor Alarmismus und Aktionismus: „Wir müssen die mit der Veränderung verbundenen Sorgen und Ängste aufnehmen und dennoch einen besonnenen und weitsichtigen Blick bewahren.“ Es brauche einen Prozess, welcher Beteiligungsmöglichkeiten beinhalte und der von einer Balance zwischen Ressourcensteuerung und Kirchenentwicklung geprägt sei.

Dr. Herbst erläuterte nochmals, welchen Hintergrund und Auftrag diese Arbeitsgruppe hat und wie sie zusammengesetzt ist (paritätisch aus je vier synodalen und landeskirchenamtlichen Mitgliedern der Kirchenleitung). Der Auftrag sei es, grundlegende Eckpunkte für die Struktur- und Stellenplanung bis 2050 zu erarbeiten, aber nicht im Sinne fertiger Entscheidungen, sondern im Sinne großer Linien, die einmal handlungsleitend werden können. „In einem solchen Prozess braucht es die Balance zwischen Ressourcensteuerung und Kirchenentwicklung. Wenn man nur einspare, erzeugt man vor allem Frust. Wenn man nur Kirche entwickelt, baut man womöglich Luftschlösser. Deshalb brauche es die Balance von beidem“, so erläuterte Dr. Herbst. 

Landesbischof Tobias Bilz stellte die Überlegungen zum „Kirche-Sein“ vor, die der Kirchenleitungsbericht enthält. Er machte deutlich, dass Kirche nie allein die Gemeinschaft der Gläubigen vor Ort sei, sondern immer zugleich die Gesamtheit aller Christinnen und Christen. Kirche brauche ein „Körpergefühl“ der Verbundenheit - mit der Gemeinde vor Ort und dem Ganzen des Leibes Christi. Denn Kirche als „Leib Christi“ meine: Eine einzelne Zelle könne ohne den Organismus nicht sein. Ein Organ nicht ohne den Leib. Kirche ist ein Wort für ganz unterschiedliche Formen der sozialen Verbundenheit - deshalb brauche es eine Vielfalt von Gemeindeformen, so Tobias Bilz.

Burkart Pilz und Dr. Christoph Herbst gingen auf verschiedene Vorschläge im Blick auf die Veränderung bzw. Weiterentwicklung von Strukturen, Berufsbildern, Rolle des Ehrenamts sowie hinsichtlich von Aufgaben und Qualifikationen ein.

In kommenden Strukturveränderungen solle das Augenmerk auf die Stärkung eines vielgestaltigen kirchlichen Lebens vor Ort mit Beziehungs- und Begegnungsmöglichkeiten gelegt werden. Begegnet werden müsse der inzwischen zu beobachtenden Ermüdung von Ehren- und Hauptamtlichen durch eine zu hohe Strukturkomplexität und Regelungsdichte. Daher werde eine deutliche Vereinfachung der gemeindlichen Strukturformen angeregt: „Ortsgemeinden“, zu denen, so der Vorschlag der Arbeitsgruppe, künftig auch neue Formen von Gemeinden an Schulen oder anderen Orten gehören, sollten sich unter dem Dach von einheitlichen, größeren „Kirchgemeinden“ verbinden. Diese sollten dann die komplexen Aufgaben einer Körperschaft des öffentlichen Rechts erfüllen und Anstellungsträger für hauptamtliche Mitarbeitende sein. Für die Kompetenzen und Struktur der „Ortsgemeinden“ mit ihren starken Bindungskräften für das Ehrenamt sollte es in den „Kirchgemeinden“ Gestaltungsspielräume je nach regionaler Situation geben.

Neben einer Verschlankung der Verwaltung schlage die Arbeitsgruppe in ihrem Zwischenbericht zudem vor, die mittlere Ebene der Landeskirche neu zu fassen und in diesem Zusammenhang die Zahl der Kirchenbezirke deutlich zu reduzieren.

Auch angesichts abnehmender Ressourcen müsse neu über eine Stärkung des Ehrenamtes und eine veränderte Aufgabenbeschreibung der Berufsbilder im Verkündigungsdienst nachgedacht werden. Für das bisherige „Dreigespann“ aus Pfarrdienst, Gemeindepädagogik und Kirchenmusik sollte dabei nach Möglichkeiten der Flexibilisierung und Ergänzung gesucht werden. Bedeutung behalten und gesichert werden sollten nach Auffassung der Arbeitsgruppe die Qualifikation für den haupt- und ehrenamtlichen Verkündigungsdienst. 

Dr. Christoph Herbst betont betont: „Dies sind erste Vorschläge, die nun diskutiert werden müssen. Dafür wünschen wir uns einen breiten Diskussions- und Beteiligungsprozess in der gesamten Landeskirche.“ Die verschiedenen Perspektiven aus städtischen und ländlichen Regionen, von Haupt- und Ehrenamtlichen, von Werken und Einrichtungen der Landeskirche würden gebraucht für die Weiterarbeit der Arbeitsgruppe.

Als Arbeitsgruppe werde man auf die verschiedenen Gruppen und Gremien zugehen. Auch die regionalen Pfarrertage würden unter dieser Überschrift stehen. In zwei Resonanztreffen sollen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher und Interessierte angesprochen und beteiligt werden. Für den Prozess »Kirche im Wandel« wurde eine Website eingerichtet, auf der die einzelnen Texte, Termine und Beteiligungsmöglichkeiten zu finden.

Webseite zum Prozess »Kirche im Wandel«


Am Nachmittag tauschte sich die Landessynode zunächst in Arbeitsgruppen und später im Plenum zum Kirchenleitungsbericht und den finanziellen Rahmenbedingungen aus. Vor dem Austausch im Plenum sprach Bischof Pytel aus Polen ein Grußwort.

Grußwort aus Polen

Bischof Pytel von der Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Polen grüßte die Landessynode von seiner Kirche. Er sagte: „Wir teilen nicht nur eine Grenze und eine Geschichte, sondern auch eine Berufung. Als Nachbarn tragen wir eine besondere Verantwortung. Es geht nicht nur um gute diplomatische Beziehungen, sondern auch um eine gemeinsame Hoffnung.“ Viele Menschen fühlten sich verloren zwischen Einsamkeit und lautem Getöse – die Kirche dürfe da nicht schweigen. Sie solle vielmehr ein Licht sein, dass in der Dunkelheit leuchtet und eine Stadt auf dem Berg, nicht für sich, sondern für andere.

Es gelte mutig zu bekennen: „Ich glaube an Gott. Nicht an eine Institution, sondern an einen lebendigen Gott, der uns leitet“, so Bischof Pytel.  „Wir brauchen heute Gemeinden, die sich nicht im Kirchenraum verbergen, sondern mit Liebe und Weisheit hinausgehen in die Welt. Ich glaube, dass wir als Kirchen in Polen und Sachsen, dass wir diese Hoffnung gemeinsam tragen können. Unsere Grenze ist eine Brücke zwischen uns“, betonte er und dankte der sächsischen Landeskirche für die geschwisterliche Nähe und Partnerschaft, die ehrlich und lebendig sei.

Im weiteren Austausch dankten die Synodalen der Kirchenleitung für die frühzeitige Einbeziehung, für die Transparenz und die gute Kommunikation. Die breite Beteiligung sei wichtig für die Haupt- und Ehrenamtlichen in unserer Kirche. Die Synodalen gaben der Arbeitsgruppe der Kirchenleitung erste Rückmeldungen zu ihrem Bericht. Aus diesen wurde deutlich, dass in den Arbeitsgruppen bereits intensiv diskutiert worden ist. 
Nach der Abendbrotpause wurde die Beratung des Kirchenleitungsberichtes fortgesetzt, bevor am Abend noch die Arbeit in den Ausschüssen fortgesetzt wurde. 

Davor stimmte die Landessynode dem Antrag des Nominierungsausschusses zu, den neuen Synodalen Tobias Jahn für die Mitarbeit im Gemeindeaufbau- und Missionsausschuss zu nominieren. Im Anschluss wählte sie ihn einstimmig zum Mitglied dieses Ausschusses. 


Impressionen der Synodaltagung

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