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Unbemerkt soll möglichst niemand gehen
04. Mai 2025
Als diakonischer Dienst für die Stadtgesellschaft
LEIPZIG - Auch in Leipzig versterben in jedem Jahr Menschen, für deren Bestattung weder Freunde noch Verwandte Sorge tragen. Lässt sich kein Verantwortlicher ermitteln, übernimmt die Stadt Leipzig die Organisation und auch die Kosten für eine Beerdigung. Sichtbares Zeichen für dieses wiederkehrende Geschehen sind die schlichten Urnengräber auf dem Ostfriedhof.
Für diese Menschen, die im vergangenen Jahr ohne Begleitung beigesetzt wurden, findet zum siebten Mal eine Gedenkfeier unter Beteiligung des Stadtökumenekreises statt, zu der am 23. Mai 23. Mai um 18:00 Uhr in der Kapelle des Leipziger Ostfriedhofs (Oststr. 119) eingeladen wird. Nach einer Begrüßung des Bläserchores vor der Friedhofskapelle begleitet der Chor „Gospel Chenages“ die würdige Feier musikalisch.
Kern dieses Gedenkens ist die Verlesung der Namen jener Personen, die im vergangenen Jahr ohne Begleitung beigesetzt wurden. Alle Namen werden anschließend als ein Zeichen gegen das Vergessen in ein Buch gelegt, das in der Friedhofskapelle ausliegt. Eine Ansprache soll sich den sehr unterschiedlichen Lebenswegen der Verstorbenen nähern. Für sie wird eine Kerze entzündet, die von den Teilnehmenden zum Grabfeld vorangetragen wird.
Mit wenigen Worten, vielleicht ein Gebet, können auch Blütenblätter auf das Grabfeld gelegt werden. Leipziger Christen hatten den Wunsch, auf diese Weise einen diakonischen Dienst für die Stadtgesellschaft zu tun. Dieses Vorhaben erfuhr eine wesentliche Unterstützung, als unabhängig davon der Stadtrat die Installation einer Gedenkfeier beschloss. Ein offener Vorbereitungskreis fand sich, manche blieben über die Jahre, andere kamen dazu.

