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Referent für Seelsorge geht in den Ruhestand


19. Mai 2025

Frank del Chin sorgte für Aufbau und Kontinuität der Seelsorgearbeit

DRESDEN – Der für die Seelsorge und Beratung zuständige Referent der sächsischen Landeskirche, Oberkirchenrat Frank del Chin (66), wurde am 19. Mai 2025 in einer Grußstunde im Landeskirchenamt in den Ruhestand verabschiedet. Seit 2007 war er als Referent im Landeskirchenamt für diese Aufgaben sowie für die Begleitung der besonderen Seelsorgefelder verantwortlich, zu denen beispielsweise die Seelsorge in Krankenhäusern und Altenpflegeheimen, die Notfallseelsorge, die Polizeiseelsorge, die Gefängnisseelsorge und die Flughafenseelsorge zählen. Auch die gebärdensprachliche Seelsorge gehörte zu seinen Aufgaben.

Eng arbeitete Frank del Chin mit dem Institut für Seelsorge und Gemeindepraxis Meißen (ISG) sowie der Diakonie Sachsen (hier besonders im Blick auf die Telefonseelsorge und die Psychologische Beratung) zusammen. OKR del Chin leitete den Seelsorgebeirat der Landeskirche, mit dem er verschiedene Publikationen für den Bereich Seelsorge und Beratung sowie zu medizinethischen Fragen verfasste.

Oberlandeskirchenrätin Margrit Klatte dankte in der Andacht zu Beginn der Grußstunde Oberkirchenrat del Chin für seine engagierte und umsichtige Arbeit und stellte den hebräischen Friedengruß „Schalom“ in den Mittelpunkt der Betrachtung. Del Chin habe durch seine „Friedfertigkeit“ einen Raum geschaffen, den Seelsorgedienst für andere Menschen zu ermöglichen. Weiterhin würdigte sie dessen hohe Fachkompetenz in der Begleitung von Menschen in besonderen, schweren und oft traumatischen Lebenssituationen.

„Frank del Chin hat in seinem Dienst dafür Sorge getragen, dass die Seelsorgerinnen und Seelsorger gut ausgebildet und professionell begleitet werden.“ Er habe enge Kontakte zu den haupt- und ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern in den Regionen und Einrichtungen sowie zu den Trägern der Einrichtungen gehalten. In Polizei, Justiz und Krankenhäusern sei sein Wirken anerkannt und wertgeschätzt gewesen, so Margrit Klatte.

Präsident Hans-Peter Vollbach überreichte dem Oberkirchenrat die Urkunde über dessen Eintritt in den Ruhestand Anfang Juni 2025. Im Rahmen von Personalwechsel und Umstrukturierungen in den Dezernaten sei er ein Punkt der Kontinuität in der hiesigen Arbeit gewesen. Diakonie-Direktor Dietrich Bauer und früherer Dezernent im Landeskirchenamt, bestätigte ebenfalls die Kontinuität in der Wirksamkeit von del Chin, der eine strukturierte Einführung der Seelsorgearbeit ermöglichte.

Bauer würdigte seine „hartnäckige Freundlichkeit“ in dessen Arbeit in Bereichen von Seelsorge und Beratung, auch in der Begleitung vom ‚Haus der Stille‘.
Synodalpräsidenten Bettina Westfeld erinnerte an del Chins Pfarrdienst in ihrer früheren Nazareth-Kirchgemeinde Dresden-Seidnitz, wo er sie 2001 auf die damalige Wahl zur Landessynode hingewiesen habe. Frank del Chin habe für sie die Gabe Menschen zu ermutigen. „Im Landeskirchenrat sorgte er dann weiterhin, dass dieser Mut bleibt“, so Westfeld.

Pfarrerin Annelie Zemmrich dankte für Ermutigung und die Hilfe bei Schwierigkeiten im Rahmen der Gefängnisseelsorge. Dadurch sei Frank del Chin in den acht Gefängnissen und in der Justiz bekannt geworden. Er habe mit seinem Einsatz zur Stabilität der Gefängnisseelsorge beigetragen. Zudem überbrachte sie Grüße von der Seelsorge im uniformierten Bereich. Für die Gebärdensprachliche Seelsorge überbrachte Pfarrerin Kerstin Lechner Grüße und das Modell einer nachgebildeten Hand als Handy-Halter für nonverbale Kommunikation.

Frank del Chin zeigte sich dankbar für die Zusammenarbeit in den Fachkreisen sowie für das geschwisterliche Miteinander. Er sei über die lange Zeit immer gerne in das Landeskirchenamt oder zu Besuchen im Lande von Bad Elster bis Zittau gekommen. Seine Motivation habe er aus den vielfältigen Berichten aller Arbeitsbereiche gezogen. Auch dankte er für die kollegiale Unterstützung bei Vorgängen, die zunächst schwierig lösbar erschienen. Nun freue er sich auf die Überraschungen, die im Ruhestand auf ihn zukämen.

Beruflicher Hintergrund

Mit seinem Dienstantritt am 1. September 2007 übernahm er zunächst eine landeskirchliche Pfarrstelle im damaligen Dezernat für Gemeindeaufbau, Medien und Seelsorge. 2009 wurde del Chin Referent und Kirchenbeamter. Im Rahmen seiner Aufgaben im Bereich Seelsorge organisierte er u.a. die jährlichen Veranstaltungen zur „Woche für das Leben“ und war mitverantwortlich für die Arbeit mit Familien und Senioren. Später kamen Aufgaben im Bereich Umwelt und Schöpfungsverantwortung hinzu, wo Frank del Chin u.a. die Fachtage zum Thema Energiemanagement in Kirchgemeinden organisierte. Durch seine Mitgliedschaft in verschiedenen Leitungs- und Beratungskreisen trug er zudem Mitverantwortung für die Arbeit im Haus der Stille Grumbach sowie in der Heimvolkshochschule Kohren-Sahlis. Nach Umstrukturierungen im Landeskirchenamt ist der Arbeitsbereich „Seelsorge und Beratung“ nun dem Dezernat II (Personalangelegenheiten der Pfarrer/innen, Theologische Aus- und Fortbildung) zugewiesen, wo die Aufgaben der Personal- und Teamentwicklung hinzukamen. Die Stelle wird nach erfolgter Ausschreibung neu besetzt werden.

Zur Person

Frank del Chin ist 1959 in Sebnitz geboren und aufgewachsen. Er schloss eine Lehre als Baufacharbeiter mit Abitur in Bautzen ab und war - mit Unterbrechung durch die Grundwehrdienstzeit - von 1978 bis Anfang 1982 im BMK Kohle und Energie Hoyerswerda tätig. Nach einem Missionarischen Jahr im Kirchenbezirk Pirna entschied er sich im Herbst 1982 für die Aufnahme des Theologiestudiums an der damaligen Karl-Marx-Universität in Leipzig.

Die Praxis und Ausbildung in der Vorbereitungszeit (Vikariat) begann er 1988 und wurde nach dem Zweiten Theologischen Examen im Dezember 1989 in der Kirche zu Neusalza im damaligen Kirchenbezirk Löbau ordiniert. Von der Pfarrstelle Neusalza-Spremberg mit SK Friedersdorf wechselte er im August 2000 nach Dresden-Seidnitz bzw. Dresden-Gruna-Seidnitz, bevor er 2007 die Beauftragung im Landeskirchenamt antrat.

Präsident Hans-Peter Vollbach und OKR Frank del Chin
Segen nach der Andacht von Oberlandeskirchenrätin Margrit Klatte (r.)
Frank del Chin bedankt sich für geschwisterliche Zusammenarbeit

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