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Orgel des Jahres 2024
28. Mai 2024
Ehrenauszeichnung von Stiftung Orgelklang für geförderte Instrumente
HANNOVER - Die Stiftung Orgelklang hat die diesjährige „Orgel des Jahres“ bekannt gegeben. Neben der erstplatzierten Mehmel-Orgel von 1875 in der Dorfkirche Spornitz, Mecklenburg-Vorpommern, belegte den zweiten undotierten Publikumspreis die Eule-Orgel aus dem Jahr 1911 in der Kreuzkirche Klaffenbach im Kirchenbezirk Annaberg in Sachsen. Die Eule-Orgel in Klaffenbach wurde vor ihrer Instandsetzung bereits im letzten Jahr als ein wunderbar typisches romantisches Instrument von der Orgelstiftung zur Orgel des Monats Februar benannt und finanziell unterstützt.
Das pneumatische Taschenladeninstrument stammt aus der renommierten Orgelwerkstatt Eule. Die zweimanualige Orgel steht auf der Orgelempore im Osten der Kirche. Das Gehäuse aus dunklem gebeiztem Nadelholz ist mit dezenten Goldelementen verziert. Bemerkenswert: die Zinkpfeifen im Prospekt sind vermutlich original sind, während der Spieltisch später zugekauft wurde.
Die Orgel gilt als herausragendes Beispiel des hochromantischen Orgelbaus in Sachsen. Klaffenbach, einer der ältesten Orte im Bezirk Chemnitz, liegt heute im Süden der kreisfreien Stadt Chemnitz. So wird auch dieser Ort sicherlich im Kulturhauptstadtjahr 2025 des Öfteren besucht werden.
Die erstplatzierte Mehmel-Orgel im mecklenburgischen Spornitz selbst steht in einem beeindruckenden Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert, errichtet aus Feld- und Backsteinen. Der fast 55 Meter hohe Turm ist ein markantes Merkmal der Kirche und ein bedeutendes Wahrzeichen der Region. Die wunderbare Dorfkirche bietet der Mehmel-Orgel einen würdigen Rahmen.
Auf dem dritten Platz landete die Steinmeyer-Orgel von 1914 in der Johanneskirche Maikammer, Rheinland-Pfalz. Dieses Instrument wurde 1913 von der Firma Steinmeyer als opus 1187 erbaut und besitzt eine pneumatische Membranlade. Der freistehende Spieltisch vor dem Prospekt mit Blick in den Chor macht die Orgel zu einem besonderen Zeitzeugnis deutsch-romantischer Orgelbaukunst. Während des Zweiten Weltkriegs mussten die Prospektpfeifen abgegeben werden. In den 1950er Jahren wurde die Orgel im Zuge der „Orgelbewegung“ neobarock umdisponiert, wobei einige Register entfernt wurden.
Jeden Monat wird durch die Orgelstiftung ein gefördertes Instrument als „Orgel des Monats“ ausführlich in einer Kurzreportage vorgestellt. Am Ende eines Jahres wird aus den „Orgeln des Monats“ eine „Orgel des Jahres“ gewählt. Die Auszeichnung ist ein Publikumspreis, denn jeder kann online für seine Lieblingsorgel abstimmen. Die „Orgel des Jahres“ ist undotiert und eine Ehrenauszeichnung.
Mit der Abstimmung werden die geförderten Instrumente und die Kirchen bekannter gemacht. Die „Orgel des Jahres“ ist ein Ehrentitel und zeigt die Wertschätzung für große und kleine Orgeln zum Zweck des Erhalts historischer Orgeln in ganz Deutschland. Teilnehmer und Teilnehmerinnen können auch etwas gewinnen, denn die Orgelstiftung verlost wieder tolle Preise.
