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Landesbischof Bilz von USA-Reise zurückgekehrt


13. Juni 2025

Fazit nach seiner Reise zur Partnerkirche nach Pennsylvania

DRESDEN - Mit zahlreichen Eindrücken ist Sachsens Landesbischof Tobias Bilz von seiner Reise in die Vereinigten Staaten zurückgekehrt. Vom 29. Mai (Himmelfahrt) bis zum 9. Juni (Pfingstmontag) war er gemeinsam mit einer kleinen Delegation zu Gast bei der Northeastern Pennsylvania Synod (NEPA Synod) der Evangelical Lutheran Church in America (ELCA). Die Reise führte in einen Bundesstaat, der nicht nur als Wiege der amerikanischen Demokratie gilt, sondern in dem lutherisches Gemeindeleben vielfältig und engagiert gestaltet wird.

„Die Situation der Kirchen in den USA ähnelt der in Deutschland. Auch dort erleben wir seit etwa zwei Jahrzehnten eine zunehmende Distanz vieler Menschen zu Kirche. Wo jedoch Gemeinden mit Angeboten auf konkrete Bedürfnisse im unmittelbaren Umfeld reagieren, erleben sie Zuspruch und neue Lebendigkeit“, so Landesbischof Bilz. Besonders beeindruckt zeigte er sich von der engen Verbindung von Glaube und Diakonie in vielen Gemeinden. „Kirchliche Gebäude der NEPA Synod ermöglichen vielfältige Aktivitäten und Programme, darunter für Menschen mit Suchtproblematiken oder auch schulische Angebote. Damit wird die Kirche zum Lebensmittelpunkt vieler.“

Die Begegnungen mit Bischof Christopher DeForest und zahlreichen Gemeindegliedern machten deutlich, dass die lutherischen Kirchen diesseits und jenseits des Atlantiks ähnliche Herausforderungen und Chancen teilen – sei es im Blick auf den Generationenwechsel, den gesellschaftlichen Wandel oder die Rolle der Kirche in einer polarisierten Gesellschaft. Nachbarkirchgemeinden unterschiedlicher konfessioneller Ausrichtung setzen dabei in der Regel auf gegenseitige Unterstützung.

Einen Schwerpunkt bildete der Besuch des Muhlenberg House und des Muhlenberg Center in Trappe. Der Theologe Heinrich Melchior Mühlenberg (1711–1787) stammt aus Großhennersdorf bei Herrnhut und ist einer der Begründer der lutherischen Kirche in den USA. Mühlenberg war in den 1740er Jahren von Halle aus entsandt worden und ist als Missionar nach Pennsylvania ausgewandert.  Auch die Besichtigung der Gründungsstätte der Brüdergemeine in Bethlehem bei Allentown, sowie der Einblick in das Archiv der Brüdergemeine führten auf die Spuren des Herrnhuter Nikolaus Graf Zinzendorf.

Auch der Besuch der einst klösterlichen Gemeinschaft Ephrata Cloister führte in die Vergangenheit deutscher Auswanderer mit charismatisch-religiösem Anspruch. Im Blick auf die gegenwärtigen Herausforderungen bildete die Stadt Gettyburg einen Höhepunkt der Reise. Das Lutheran Seminary in Gettysburg ist bis heute neben der theologischen Fakultät in Philadelphia ein maßgeblicher Studienort lutherischer Theologie in den USA. Zugleich liegen die Gebäude des Seminars im Zentrum eines historischen Austragungsortes des amerikanischen Bürgerkrieges im 19. Jahrhundert.  Das Ringen um einen gemeinsamen nationalen Weg zwischen demokratischen Freiheitsidealen und wirtschaftlichen Wachstums-interessen bildet sich dort geschichtlich schon ab und wirkt prägend bis heute.

Landesbischof Bilz zeigte sich dankbar über die offene Gastfreundschaft und den tiefgehenden geistlichen Austausch u.a. auch bei der Northeastern Pennsylvania Synod Assembly. Dort sprach Tobias Bilz auch zu den Synodalen. Gottesdienst- und Konzertbesuche, gemeinsame Mahlzeiten und ein Besuch im Bear Creek Camp, einer Jugendfreizeitstätte für Umweltbildung, Nachhaltigkeit und Gemeinschaftserfahrung gehörten zu weiteren Höhepunkten der Reise.

Die Partnerschaft zwischen dem Kirchenbezirk Löbau-Zittau und der NEPA Synod besteht bereits seit den 1990er Jahren und wurde 2020 durch eine offizielle Vereinbarung bekräftigt. Neben dem Austausch zu theologischen und gesellschaftlichen Fragen ist sie auch Ausdruck gemeinsamer Hoffnung auf Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Verständigung in einer sich wandelnden Welt. Organisiert wurde die Reise gemeinsam mit der Partnerschaftsgruppe des Kirchenbezirks Löbau-Zittau und dem Referat für Ökumenische Beziehungen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Landesbischof Bilz dankte allen Gastgeberinnen und Gastgebern in Pennsylvania für die „herzliche Aufnahme, inspirierenden Gespräche und gelebte Geschwister-lichkeit im Glauben“.

Gespräch vor dem Gemeindehaus Christ Hamilton Vereinigte Lutherische Kirche in Stroudsburg
Bischof Bilz mit Oberlandeskirchenrat Dr. Thilo Daniel im Ephrata Cloister
Landesbischof Bilz mit Pfr. Friedemann Bublitz, Cornelie König, Erik Marschke, Dr. Thilo Daniel im Oley-Tal

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