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Klaus Schurig geht in den Ruhestand


08. Oktober 2024

Landeskirche dankt für seinen langjährigen treuen Dienst

DRESDEN – Im Rahmen einer Feierstunde im Ev.-Luth. Landeskirchenamt Sachsens wurde am 8. Oktober 2024 Oberlandeskirchenrat Klaus Schurig verabschiedet, der am 1. November 2024 in den Ruhestand tritt. Seit 2005 war er Mitglied des Landeskirchenamtes und als Dezernent für juristische Grundsatzfragen zuständig. So gehörten in sein Aufgabengebiet u.a. die Gesetzgebung der Landeskirche, das Kirchenverfassungsrecht, das Staatskirchenrecht sowie die rechtlichen Angelegenheiten der Kirchgemeinden, Kirchenbezirke und der kirchlichen Werke und Einrichtungen.

Zahlreiche Weggefährten, Kolleginnen und Kollegen kamen zur Verabschiedung an diesem Dienstagnachmittag. Landesbischof Tobias Bilz würdigte die bisherige Zusammenarbeit, die für ihn gekennzeichnet war von Schurigs Erfahrungswissen. Er hob dessen Treue und Rechtschaffenheit hervor sowie sein Wesen, Emotionen sachbezogenen Argumenten unterordnen zu können. Schurig sei nicht schnell von seinen Überzeugungen abgewichen. Sein Glaube sei von Vertrauen geprägt, und für ihn eine Selbstverständlichkeit, weil er für ihn zum Leben gehöre. Die Landeskirche habe ihm für seinen langen treuen Dienst zu danken.

Präsident Hans-Peter Vollbach entpflichtete ihn und versetzte ihn formal in den Ruhestand. In seiner Würdigung nannte er beispielshaft zahlreiche Stimmen, die ihm zu Ohren kamen und die den Abschied von Schurigs Dienst in unterschiedlichen Zusammenhängen bedauerten und als Verlust empfunden hätten. 20 Jahre seien eine lange Dienstzeit mit Kirchentagen, Hochwasserereignissen, Strukturreformen und mehreren Bischöfen gewesen. Ein Dezernent habe kaum eigene Mittel, das für ihn Richtige durchzusetzen, sagte Vollbach. Es bedürfe Überzeugungsarbeit und Kompromissbereitschaft in kollegialer Zusammenarbeit und Entscheidung.

Oberkirchenrätin Elke Sievers (Hannover), Stellvertretende Leiterin des Amtsbereichs der VELKD und für juristische Grundsatzfragen zuständig, hob Schurigs langjährige Mitarbeit in der Generalsynode sowie in der Kirchenleitung der VELKD hervor. In 50 Kirchenleitungssitzungen habe er nicht alle Entscheidungen begrüßt, aber sie dennoch loyal mitgetragen. In diesen Gremien sei er ein kompetenter Kollege gewesen. Sievers überbrachte Grüße aus Hannover vom Leiter des Amtsbereichs des EKD-Kirchenamtes, Dr. Stephan Schaede.

Die sächsische Synodalpräsidentin Bettina Westfeld war zusammen mit Vertretern des Präsidiums der Landessynode gekommen und erinnerte an so viele Tagungen der Synode, in denen Oberlandeskirchenrat Schurig mit großem Wissen gerade im Kirchenrecht zur Verfügung gestanden habe. Seine Beiträge in Ausschuss, der Debatte sowie in Gesprächen sei hilfreich und wichtig gewesen. „Sie haben uns viel mitgegeben – auch an Gottvertrauen“, sagte Westfeld abschließend zu Schurig.

Oberlandeskirchenrat Dr. Thilo Daniel sprach seinen persönlichen Dank gegenüber seinem Kollegen im Landeskirchenamt aus. Er hob hervor, dass Schurig dafür stehe, dass die Kirche eine Diakonie, und die Diakonie eine Kirche habe. Dr. Daniel schätze an ihm Aufrichtigkeit und Geradlinigkeit, die bei Windstille nichts Besonderes sei. Aber, in der Landeskirche sei es eben nicht windstill. Deshalb bewundere er dessen Eigenschaft.

Anschließend bedankten sich Vertreterinnen der Mitarbeiterschaft für die gemeinsame Zusammenarbeit und für so manche Hilfestellung in Sachfragen.
Diakonie-Direktor Dietrich Bauer erinnerte ebenfalls in persönlichen Worten an die frühere Zeit im Landeskirchenamt, als es zwischen den beiden Dezernenten gerade in Strukturfragen einen regen Austausch aus jeweils juristischer und theologischer Sicht gab. Daraus erwuchsen Überlegungen, die weit in die Zukunft wiesen. Als Diakonie-Chef überbrachte OKR Bauer aus seiner jetzigen Position die Dankesgrüße aus der diakonischen Gemeinschaft und überreichte Klaus Schurig das Goldene Kronenkreuz der Diakonie Deutschland.

Klaus Schurig zeigte sich sichtlich freudig und berührt für die Wünsche und Grüße. Er freue sich über das Kommen der Mitarbeiterschaft zur Abschiedsfeier und er bedankte sich bei ihnen. Besonders gerne habe er an der Andachtsgemeinschaft im Hause teilgenommen, die ihm sehr wichtig gewesen sei. Es folgten persönliche Gratulationen und Gespräche.

Klaus Schurig wurde am 24. Oktober 1960 im thüringischen Ruhla bei Eisenach geboren, wo er nach Beendigung seiner Schulzeit 1979 auch sein Abitur machte. Nach anschließendem Grundwehrdienst war er von 1982 bis 1983 in der Gemeindedienst- und Öffentlichkeitsarbeit im thüringischen Landeskirchenamt in Eisenach angestellt, bevor er ein Studium der Rechtswissenschaft an der damaligen Karl-Marx-Universität in Leipzig aufnahm. Nach Abschluss seines Studiums kehrte Schurig in das Ev.-Luth. Landeskirchenamt Thüringens zurück und war dort zwischen 1987 und 1989 als juristischer Referent tätig.

Im Auftrag der thüringischen Landeskirche absolvierte er 1989/90 einen Studienaufenthalt mit Schwerpunkt Kirchenrecht an der Tübinger Eberhard-Karls-Universität und war kurz darauf Vorstand des Kreiskirchenamtes Gera.

1990 hat sich Schurig als Rechtsanwalt in Leipzig niedergelassen und qualifizierte sich 1998 zum Fachanwalt für Arbeitsrecht. Er engagierte sich ehrenamtlich in der Kirchgemeinde seines Wohnorts in Dahlen-Großböhla als Kirchenvorsteher, war ab 2002 Mitglied der Kirchenbezirkssynode des Kirchenbezirks Leisnig-Oschatz und seit 1998 als Mitglied im Vorstand und Gesamtvorstand des Diakonischen Werkes der Landeskirche tätig.
Im Frühjahr 2004 hat die sächsische Kirchenleitung Klaus Schurig zum Nachfolger von Peter Zweynert gewählt.

Neben kirchlichen Ehrenämtern auf EKD-Ebene sowie als Beisitzer der Disziplinarkammer für Pfarrer und Kirchenbeamte der sächsischen Landeskirche, war er bis 2015 stellvertretender Vorsitzender der sächsischen Härtefallkommission. Seit neun Jahren ist er Mitglied des Verfassungsgerichtshofes des Freistaates Sachsen.

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