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Hilfe geben, Hoffnung leben
04. September 2024
„Engagement schreibt Geschichte(n) - 150+5 Jahre Diakonie Leipziger Land“
BORNA | GRIMMA – Mit einem Festwochenende vom 6. bis 8. September feiert die Diakonie Leipziger Land ihr 150-jähriges Bestehen. In Grimma gibt es am Freitag um 11:00 Uhr im Rathaus einen Empfang für geladene Gäste. Unter den Grußworten und Gastbeiträgen werden die Dresdner Historikerin Bettina Westfeld und Dr. Dirk Martin Mütze (Heimvolkshochschule Kohren-Sahlis) Vorträge über die geschichtliche Entwicklung verschiedener diakonischer Einrichtungen der Inneren Mission in der Region halten. Der Bogen spannt sich von den Anfängen bis zur Gegenwart.
So bezieht sich zwar die bevorstehende Jubiläumsfeier auf die Gründung des Grimmaischen Kreisvereins für Innere Mission 1874, aber nach neuerlichen Recherchen kamen Hinweise auf die Gründung des Kreisvereins für Innere Mission Leipzig II Pegau, Borna und Rochlitz an Licht, der bereits 1869 gegründet wurde. Eigens für das Jubiläum wurde eine über 100seitige Chronik unter dem Titel „Engagement schreibt Geschichte(n) - 150 + 5 Jahre Diakonie Leipziger Land“ erarbeitet.
Ebenfalls am Freitag wird es nachmittags ein „Café der Erinnerungen“ für ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben, die für den Aufbau der Diakonie mit ihren zahlreichen Einrichtungen stehen, die heute den christlichen Wohlfahrtsverband für die gesamte Region ausmachen. In der Mehrzweckhalle Brandis findet am Sonnabend, 7. August, ein Diakonie-Ball statt. Am Sonntag wird zu 10:00 Uhr zum Festgottesdienst in die Bornaer St. Marienkirche eingeladen.
Für Harald Bieling, Geschäftsführer und Vorsitzender des Vorstands der Diakonie Leipziger Land, sei der Auftrag der Bibel als Basis für die diakonische Arbeit geblieben, jeden Einzelnen als wertvolles, geliebtes Geschöpf Gottes anzusehen. „An der Seite der evangelischen Kirche wollen wir Hilfe geben und Hoffnung leben“, so Bieling. Somit erfolge die Arbeit nach christlichem Menschenbild.
In der Chronik zur Geschichte der Inneren Mission und späteren Diakonie werden die Gründungen der Kreisvereine über die „Herbergen zur Heimat“ bis zur Gemeindediakonie beleuchtet. Viele Einrichtungen entstanden aus der erkennbaren Not durch Folgen der Industrialisierung und in Fürsorge sozial Benachteiligter ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Beispiele von Persönlichkeiten in der Diakonie, ihr Einsatz und die Erweiterung der Arbeitsfelder werden genauso exemplarisch beleuchtet, wie spätere Zeitumstände während des Nationalsozialismus, der Nachkriegszeit bis zur politischen Wende in der damaligen DDR.
Die sogenannte Nachwendezeit war geprägt durch die Anmeldungen der Diakonischen Werke als eingetragene Vereine, durch Übernahmen von Pflegeheimen, Kindertagesstätten und die Einrichtung von Beratungs- und Sozialstationen. 1997 begann das Kinder- und Jugendhaus „Come In“ in Grimma und später das „Habitat“ in Borna. Obwohl durch die Hochwasser 2002 und 2013 selbst betroffen, wurde Hilfe in der Region organisiert und geleistet. Später wurden mehrere Beratungsdienste am Nicolaiplatz in Grimma zur „Diakonie im Zentrum“ zusammengefasst. An verschiedenen Standorten begann ab 2014 der Ausbau der Schulsozialarbeit.
Die heutige Diakonie Leipziger Land entstand in ihrem Gesamtraum mit der letzten Fusion 2010. Heute ist die Diakonie Leipziger Land verantwortlich für rund 60 Einrichtungen und Projekte, dazu gehören Altenpflegeheime, Sozialstationen, Kindertagesstätten, Beratungsdienste, Einrichtungen der Jugend- sowie Behindertenhilfe und vieles andere mehr. Mit insgesamt über 900 Angestellten zählt hier die Diakonie und ihre Tochtergesellschaften zu den größten Arbeitgebern der Region.