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Friedensverheißungen


14. Oktober 2025

LWB-Jugendtreffen mit Bekenntnis zu Frieden und Dialog

Von Maria Flügel, Teilnehmerin aus Sachsen

PARIS - Die Europäische Jugendleitertagung des Lutherischen Weltbundes (LWB) fand vom 30. September bis zum 4. Oktober 2025 in Paris statt und beinhaltete ein dichtes Programm zur Erkundung des Themas „Die Verheißungen des Friedens“. Dieses setzte sich zusammen aus den täglichen Elementen Morgen und Abendandacht, Podiumsdiskussion, Bibelarbeit, Gruppendiskussion, Workshops sowie Treffen von Interessengruppen, die alle das Thema Frieden auf ihre eigene Weise widerzuspiegeln vermochten.

Der erste Tag stand im Zeichen des inneren Friedens. Die 60 Teilnehmenden setzten sich mit der Rolle von Gebet und Bibel auseinander, die Einzelne auf ihrem Weg zum Frieden führen können. Es wurde die Bedeutung hervorgehoben, mit Nachbarn, Gott und der Schöpfung in Verbindung zu treten. Diskutiert wurden auch Fragen der psychischen Gesundheit und wie ein Ansatz zum Frieden in Gemeinschaften integriert werden kann. Wichtige Aussagen dieses Tages waren: „Things tend to turn out nicely – Dinge tendieren dazu, gut zu werden“ und „Grab small moments of peace – fange kleine Momente des Friedens ein“. Die Teilnehmenden konnten Workshops wie „Geschichten erzählen in der digitalen Welt“ und „verkörperte spirituelle Praktiken“ besuchen.

Der zweite Tag widmete sich dem Frieden in unseren Gemeinschaften. Es wurde darüber diskutiert, wie Frieden gelebt und verstanden werden kann, auch über die Abwesenheit von Krieg hinaus. Die Zusagen Gottes zum Frieden wurden erforscht, und der Fokus lag darauf, Friedensbotschafter in Bereichen zu werden, in denen „Frieden herrscht“ oder „kein Frieden herrscht“. Dies umfasste friedliche Demonstrationen sowie generations- und geschlechtsspezifische Friedensbemühungen. Eine wichtige Aussage war: „Es mag zwar keinen Krieg geben, aber es gibt noch viel mehr Schritte zum Frieden“.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Workshop „Die Mutter Gottes“, bei dem die Theotokos, die „Gottesgebärerin“, und die Lehren der Kirchenväter erforscht wurden. Am Nachmittag nahmen alle am Workshop der „generationenübergreifenden Gerechtigkeit“ teil, der von Mitgliedern des Lutherischen Weltbundes konzipiert wurde. Der Tag endete mit einer Taizé- Andacht mit anschließendem Interview mit zwei aktuellen Freiwilligen dort.

Am dritten Tag erweiterten sich die Diskussionen auf globale Friedensinitiativen. Die Bedeutung des kollektiven Handelns der Nachbarn und der Mut, zu sprechen statt zu schweigen, wurden betont. Die Rolle der Kirche im aktiven Streben nach lokalem und globalem Frieden und Gerechtigkeit stand im Mittelpunkt, illustriert durch Podiumsdiskussionen mit unterschiedlichen Stimmen, wie einer jungen Frau aus Palästina, einem jungen Mann aus Ostdeutschland und einem jungen Mann der indigenen Bevölkerung Nordnorwegens. Wichtige Themen waren die Bildung von

Solidarität, das Kämpfen für Gerechtigkeit und das Sicherstellen, dass Stimmen gehört werden. Es wurde darüber diskutiert, welche Barrieren, sowohl mental als auch physisch, überwunden werden müssen, um Frieden zu erreichen. Der Tag beinhaltete eine Bibelarbeit zur Frage „Wer ist mein Nachbar?“, inspiriert von der Geschichte des barmherzigen Samariters.

Insgesamt förderten die Aktivitäten der Tagung tiefgehende Gespräche und Reflexionen über die multidimensionale Natur des Friedens. Die Teilnehmenden wurden ermutigt, kritisch über ihre Rolle als Friedensstifter in verschiedenen Kontexten nachzudenken und ihr Bewusstsein für die individuelle und kollektive Verantwortung im Friedensprozess zu stärken.

(Maria Flügel, Studentin aus Dresden, vom Landesjugendkonvent in den Jugendausschuss des Deutschen Nationalkomitees für den LWB delegiert.)

Weitere Informationen zum LWB-Jugendtreffen

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