Mitteilung
Bereich
Forschung zu historischen Holzbalkendecken
17. August 2024
Wissenschaftliche Untersuchung von bauklimatischen Faktoren
DRESDEN - Das Landesamt für Denkmalpflege (LfD) untersucht derzeit im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Forschungsprojektes historische Holzbalkendecken in vielen wertvollen Kulturdenkmalen Sachsens, insbesondere in Kirchen und Schlössern.
Anlass für das Projekt war die gehäufte Feststellung akuter Schäden wie beispielsweise Rissbildungen, Herabfallen von Putz- und Stuckteilen sowie Lockerungen und Verluste von Farbschichten oder Malerei. Sie treten vor allem unter sogenannten „Kaltdächern“ auf, die nicht genutzt und nicht gedämmt sind.
Die zunehmend heißen und trockner werdenden Sommer setzen diesen Decken als Grenzbereich zwischen kühlem Innenraum und aufgeheiztem Dachboden verstärkt zu. Bislang lag der Fokus hauptsächlich auf dem Wärmeschutz während des Winterhalbjahres. Angesichts der aktuellen klimatischen Veränderungen ist es notwendig, auch die Sommermonate stärker zu berücksichtigen.
Im Rahmen des Projekts werden bauklimatische Faktoren im Zusammenhang mit den Holzbalkendecken und ihrem Umfeld wissenschaftlich untersucht. Ein wichtiges Ziel des Projekts ist die Entwicklung konkreter Handlungsempfehlungen für Eigentümer und Planer, um langfristig weitere Schäden und damit hohe Sanierungskosten zu minimieren oder ganz zu vermeiden.
Das Projekt startete am 1. Februar 2023. Das Projektteam besteht aus Experten der sächsischen Denkmallandschaft, darunter Vertreter des LfD, dem Staatsbetrieb SIB, der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, der Ev. Kirche in Mitteldeutschland, des Instituts für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen und Sachsen-Anhalt e.V. (IDK), eines regionalen mittelständischen Unternehmens für ökologische Dämmstoffsysteme sowie Ingenieure, Handwerker und Restauratoren.
Erste Ergebnisse wurden nun vor Ort in einem wissenschaftlichen Kolloquium präsentiert. Die Vorstellung fand am 15. August in den sächsischen Kirchen in Sayda und Leubsdorf statt. Die Kirchen in Milkau und Rossau konnten ebenfalls unter Begleitung des Landeskonservators Alf Furkert und dem Projektteam besichtigt werden.