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Pogromgedenken im November


04. November 2024

Rundgänge zu verschiedenen Erinnerungsorten

DRESDEN | LEIPZIG – Der Monat November erinnert jedes Jahr an den Übergang von der Diskriminierung zur systematischen Verfolgung und Vernichtung jüdischer Menschen in Nazi-Deutschland und darüber hinaus. Schlüsselereignisse sind die Novemberpogrome, insbesondere die Reichspogromnacht am 9. November 1938 als die Synagogen deutschlandweit brannten und verwüstet wurden.

So auch in Sachsen, als vor 86 Jahren die Übergriffe und Gewalttaten eskalierten. In Leipzig erinnert am heutigen Montag das Friedensgebet um 17:00 Uhr in der Nikolaikirche an die Ereignisse. Anschließend wird an der Nikolaisäule auf dem Nikolaikirchhof zum Weg zu den drei Erinnerungsorten ehemaliger Betstuben und Synagogen mit der Lichtinstallation der Künstlerin Nina K. Jurk eingeladen.

Am 9. November selbst, gibt es gemeinsam mit der Israelitischen Religionsgemeinde nach dem Schabbatausgang um 18:30 Uhr ein Gedenken am Partheufer (Deportationsplatz). Danach beginnt ein Kerzenweg zur Gottschedstraße, vorbei an den Orten ehemaliger Betstuben mit den Lichtinstallationen.

Eine Veranstaltung der Stadt Leipzig gedenkt am nächsten Tag, 10. November, um 16:00 Uhr an der Gedenkstätte Gottschedstraße an die Pogromnacht. Es folgt ein Weg zur Ez-Chaim-Synagoge (Apelsgarten 4). Um 18:00 Uhr beginnt ein Gottesdienst mit Pogromnachtgedenken in der Thomaskirche mit dem Synagogalchor und Prof. Yemima Hadad und Prof. Andreas Schüle von der Theologischen Fakultät Leipzig.

In Dresden beginnt das Gedenken am 7. November vor dem jüdischen Gemeindezentrum (Hasenberg 1) um 16:00 Uhr. Ein Rundgang führt zu verschiedenen Erinnerungsorten und informiert über jüdisches Leben und Leiden in der Dresdner Altstadt. Mit dem Weg soll ersichtlich sein, wie vielfältig der jüdische Alltag in Dresden war, bevor dieser in der Zeit des Nationalsozialismus – mitgetragen von vielen Bürgerinnen und Bürgern – immer weiter eingeschränkt und schließlich nahezu ausgelöscht wurde – und wie es trotzdem weiterging. Aus Rücksicht auf die Schabbatfeier am Sonnabend, findet das Gedenken an der Stele am Brühlschen Garten (Brühlscher Garten 1) am 8. November um 12:00 Uhr statt.

In der Unterkirche der Dresdner Frauenkirche erklingt am 9. November um 20:00 Uhr ein Gedenkkonzert mit Werken von Künstlerinnen und Künstlern, die an der Grenze des Lebens die Kraft fanden, Musik zu schreiben, dem Grauen etwas entgegenzusetzen. Erwin Schulhoff und Viktor Ullmann sind zwei dieser besonderen Künstlerpersönlichkeiten. Ihre Werke sind Mahnzeichen bis in die Gegenwart. Und so ist dieses Konzert mit dem Streichquartett von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker ein besonderer Beitrag im Konzertjahr.

Traditionell findet in Dresden der „Weg der Erinnerung“ mit Beginn an der Gedenktafel an der Kreuzkirche statt. Mit dem Fahrrad geht es am 10. November ab 11:00 Uhr auf die Spuren jüdischen Lebens in Dresden. Fünf Stationen werden von Schulklassen und Jugendgruppen mit Erläuterungen und Impulsen thematisch gestaltet. Der Weg endet mit einem Imbiss in den Räumen der Jugendkirche am Trinitatisplatz. Veranstaltet wird das Gedenken von der GCJZ DD e. V., dem Evangelischen Stadtjugendpfarramt, der Katholische Dekanatsjugend und der Jüdischen Gemeinde zu Dresden.

Im letzten Jahr zum 85-jährigen Gedenken an die Novemberpogrome wurde nachstehender Text veröffentlicht:  

 

Stolpersteine in Dresden
Bild: Erinnerung an ein jüdisches Geschäft, das 1938 geschändet wurde (Foto: Rainer Oettel)
Gedenkort an ein ehemaliges jüdisches Geschäft

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