Mitteilungen für Haupt- und Ehrenamtliche

Mitteilung

Bereich

Ein Traktor für die Ukraine


06. September 2022

Projekt des Monats, damit die Initiative ‚Saat auf Hoffnung‘ weitergeht

LEIPZIG – Für die Ernährungssicherheit für Kriegsflüchtlinge und Dorfbewohner in der Westukraine sammelt das Gustav-Adolf-Werk (Leipzig) der EKD bundesweit Geld für einen Traktor. So sorgt sich die Reformierte Kirche in Transkarpatien um die Ernährungssicherheit in Dörfern, in denen wegen des Krieges Landwirte fehlen.

Eine Kirche bittet um einen Traktor? Auf dem ersten Blick scheint es abwegig. Doch es ist ein Versuch, Menschen im Kriegsland, darunter Binnenflüchtlinge, mit ausreichend Lebensmitteln zu versorgen.

In Transkarpatien im Westukraine liegen Felder brach, weil einige Männer aus den Dörfern in die Armee eingezogen wurden. Andere brachten sich mit ihren Familien im Ausland in Sicherheit. Es sind zu wenige arbeitsfähige Landwirte da. Das gefährdet die Lebensmittelversorgung auf den Dörfern, für alte Menschen, die zurückgeblieben sind, und für Geflüchtete, die aus den Kampfgebieten stammen.

Die reformierte Kirche mit ihrer Diakonie will diese Menschen versorgen. Sie hat die Flüchtlinge in Gemeindehäusern, Schulen und Kindergärten untergebracht. Sie bäckt Brot für sie und verteilt Lebensmittelspenden. Aber was ist, wenn die Spenden aus dem Ausland weniger werden? Wenn es nicht genug Kartoffeln, Mais und Buchweizen gibt, weil Felder brachliegen?

„Im Frühjahr haben wir dank der Initiative ‚Saat auf Hoffnung‘ in drei Dörfern insgesamt mehr als 80 Hektar Felder und Äcker der mit Kartoffeln und Mais bestellt“, erzählt Sándor Zán Fábián, Bischof der Reformierten Kirche in Transkarpatien. „Wir hoffen jetzt, dass die anstehende Ernte die Not der Menschen lindert.“

Doch es sind zu wenige Hände für die Arbeit da und nur sehr alte Traktoren. „Die Maschinen Baujahr 1973 sind zu klein und sehr reparaturanfällig. Um in diesem Jahr noch eine Spätsaat ausbringen zu können, ist ein neuer Traktor nötig“, sagt der Bischof und rechnet vor: „Bisher haben acht Landwirte das Land bebaut, jetzt sind nur noch drei da. Mit einem neueren und stärkeren Traktor könnte eine Person die Arbeit von fünf Personen in kürzerer Zeit erledigen.“

Insgesamt könnte die Kirche etwa 250 Hektar Land bebauen: Es ist gepachtetes Land, das von kirchlichen Einrichtungen genutzt wird, das Eigentum mehrerer Bauern, die aktuell nicht in Transkarpatien sind. Es wäre ein wichtiger Beitrag für die Ernährungssicherheit von Hunderten von Menschen. Ein qualitativ guter gebrauchter Traktor mit ca. 300 PS würde um die 80 000 - 100 000 Euro kosten.

https://www.gustav-adolf-werk.de/projekt-des-monats.html

Landwirt Albrecht Döbler aus Württemberg half im Frühjahr in der Westukraine bei der "Saat der Hoffnung" aus und hatte ebenfalls mit den bis zu 50 Jahren alten Traktoren zu kämpfen.

Teilen Sie diese Seite