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Darf man Trauer feiern?


18. November 2021

Info-Heft der Dresdner Stadtteilfriedhöfe „Für den (Sterbe-Fall)“ erschienen

DRESDEN - Kurz vor dem Ewigkeits- bzw. Totensonntag hat das Netzwerk Dresdner Friedhofsverwalter ein neues Informationsheft mit Bestattungsinformationen veröffentlicht. Es baut gestalterisch und inhaltlich auf die Plakatkampagne „Mein Stadtteil – Mein Friedhof“ von 2019 auf. Dem Netzwerk ist es ein wichtiges Anliegen Menschen zur offenen Diskussion der oft mit Befangenheit verbundenen Themen rund um den Tod einzuladen.

„Der plötzliche Tod naher Verwandter konfrontiert Angehörige oft mit einer herausfordernden Mischung emotionaler und pragmatischer Herausforderungen,“ so Lara Schink, Sprecherin des Netzwerks Dresdner Friedhofsverwalter. „Schwer ist es in so einer Situation, besonders wenn sie plötzlich eingetreten ist, auch noch organisatorische Entscheidungen von teils jahrzehntelanger Tragweite zu treffen.“ Umso wichtiger sei es, das unangenehme Thema Tod mit möglichst großer Unbefangenheit und Offenheit innerhalb der Familie zu besprechen, um sich im Sterbefall auf die Verarbeitung es Verlusts leichter konzentrieren zu können. „Wir möchten mit dem Heft den Weg ins Gespräch erleichtern, daher haben wir ganz bewusst eine poppige und bunte Aufmachung für das Heft gewählt,“ so Schenk.

In dem Heft werden Antworten auf häufige Fragen zum Thema Bestattung geliefert, aber auch Anregungen geboten welche Möglichkeiten bei der Gestaltung von Trauerfeier oder Grab bestehen. Hintergrundinformationen gibt es auch zu den Themen Vorsorge und Seelsorge, sowie eine Karte und Kontaktdaten aller Dresdner Friedhofsverwaltungen zur weiteren Beratung.

„Der Umgang mit dem Verlust eines Menschen ist eine ganz individuelle Angelegenheit, bei der wir niemandem die damit verbundenen Entscheidungen abnehmen können und wollen. Wir möchten aber den Blick für die bestehenden Möglichkeiten öffnen: Letztlich ist die Trauerfeier das letzte gemeinsame Fest in der Familie mit dem oder der Verstorbenen – trotz des Schmerzes tut es manchmal gut es als Feier des Lebens zu sehen, als Dankeschön an den verlorenen Menschen für die schönen gemeinsamen Momente,“ so würde Lara Schink die Frage beantworten. Wichtig ist den Herausgebern des Heftes aber vor allem, das Menschen zu einer Entscheidung finden, mit der sie sich wohl fühlen.

Wichtig ist dabei auch im Hinterkopf zu behalten, das Bestattungsart und -ort nicht nur den Bedürfnissen der oder des Verstorbenen gerecht werden müssen, sondern vor allem der Trauerarbeit der Hinterbliebenen dienen.

„Gerade ältere Menschen neigen oft dazu den Angehörigen mit dem eigenen Tod keine Umstände machen zu wollen und ein sehr pragmatisches Begräbnis zu wünschen. Sicher wäre hier ein ausgenommen prunkvolles Begräbnis eine unpassende Lösung, aber letztlich ist das Grab und die Trauerfeier auch ein Ausdruck der Liebe der nächsten Angehörigen, ein Denkmal für die Familie und ein Ort, an dem man noch aktiv etwas für den Menschen tun kann. Es ist also auch wichtig auf die Wünsche der Angehörigen zu hören, denn oft unterschätzt man selbst die Rolle, die man für andere gespielt hat und kann die Bedürfnisse anderer ohne Kommunikation schwer einschätzen.“, sagt Lara Schink aus Erfahrung.

Das Heft wird bis Ende November an Bestattungsunternehmen, Friedhofsverwaltungen, sowie viele öffentliche und soziale Einrichtungen verteilt. Dort kann es kostenlos mitgenommen werden. Es ist zusätzlich auch digital verfügbar, unter anderem unter:

www.dresdner-stadtteilfriedhoefe.de  sowie www.grabpatenschaft-dresden.de  sowie auf den Internetseiten vieler beteiligter Friedhöfe. Das Projekt wurde finanziell unterstützt durch die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, die beteiligten Ev.-Luth. Friedhofsverwaltungen, das Städtische Friedhofs- und Bestattungswesen Dresden, sowie die Katholische Kirchhofsstiftung zu Dresden.

Themenfoto aus dem Info-Heft zur Bestattung

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