Mitteilungen für Haupt- und Ehrenamtliche

Mitteilung

Bereich

Chemnitzer Friedenswege 2023


02. März 2023

Chemnitzer Friedenstag erinnert an Weltkriegs-Zerstörung

CHEMNITZ - Mit einem Friedenstag erinnern Chemnitzer:innen auch in diesem Jahr am 5. März an die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg. Unter Beteiligung dortiger Kirchen beginnen am späten Nachmittag fünf Friedenswege an verschiedenen Orten in Chemnitz, die auf dem Neumarkt münden. In der Stadtkirche St. Jakobi wird unter dem Titel „Aufrüsten – Abrüsten – Umrüsten“ der ökumenischen Friedensgottesdienst stattfinden.

Friedenswege an fünf Ausgangspunkten

Die fünf Friedenswege beginnen nahezu zeitgleich an verschiedenen Orten in Chemnitz:

  • Die Buntmacher/innen, Stadlerplatz - dort ab 15.00 Uhr
  • Islamischer kultureller Verein in Chemnitz e. V., Solbrigstraße 22a - ab 17:00 Uhr
  • Röm.-Kath. Propsteikirche St. Johannes Nepomuk, Hohe Straße 1 - ab 17:00 Uhr
  • Ev.-method. Friedenskirche, Kaßbergstraße 30 - ab 17:00 Uhr
  • Ev.-Luth. St. Petrikirche, Theaterplatz - ab 17:00 Uhr

Sie verlaufen nicht schnurgerade und verzichten auf Gleichschritt. Sie treten nicht auf der Stelle und lassen Vorurteile auf der Strecke. Sie sind nicht laut, bieten aber Gelegenheit zum Gedankenaustausch. Indem die Wege jeweils auf dem Chemnitzer Neumarkt zusammenführen, symbolisieren sie, dass unterschiedliche Ausgangspunkte und verschiedene Lebensstrecken einem friedvollen Zusammenkommen nicht hinderlich sind.

Chemnitzerinnen, Chemnitzer und Gäste in der Stadt sind herzlich eingeladen zu einem der folgenden Ausgangspunkte zu kommen, um nach einer kleinen Auftaktveranstaltung von dort aus auf einem Friedensweg unterwegs zu sein, um ins Stadtzentrum zu gelangen:

Der ökumenischen Friedensgottesdienst (ab 20:00 Uhr) in der Stadtkirche St. Jakobi (Jakobikirchplatz 1) steht unter dem Titel „Aufrüsten – Abrüsten – Umrüsten“. Die Predigt hält der Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2023, der ehemalige Bundesinnen- und Bundesverteidigungsminister, Dr. Thomas de Maizière. Im Vorgespräch (19:30 Uhr) kann das zur Sprache kommen, was in der Predigt zeitlich oder inhaltlich keinen Platz hätte.

Gedenkfeier zum Jahrestag des Bombenangriffes auf Erfenschlag

Ebenfalls am Friedenstag wird im Chemnitzer Stadtteil Erfenschlag an die Geschehnisse 1945 gedacht. Im Erfenschlager Glockenturm (Erfenschlager Straße/Ecke Dr.-Karl-Wolff-Straße) spielt 17:00 Uhr der Posaunenchor der Pfarrei Einsiedel. Es spricht Pfarrer Johannes Dziubek.

Zweimal täglich läutet die „Friedensglocke“, die als einzige von ursprünglich drei Glocken im Turm der Schule Erfenschlag den Krieg überlebte. Die beiden anderen Glocken schmolzen die Nazis 1942 für die Rüstung ein. Eingegossen in die gerettete Glocke ist die Inschrift: „Läute Glocke, läute Frieden, Friede auch in jedes Herz“. Am 5. März 2005, zum 60. Jahrestag der Zerstörung des Ortes durch Fliegerbomben, weihte der Bürgerverein für Chemnitz-Erfenschlag e. V. einen Turm mit Glocke am Ehrenmal für die Opfer der Weltkriege, in Nachbarschaft des Schulgebäudes an der Erfenschlager Straße, feierlich ein. Im Jahr 2006 errichtete der Bürgerverein dort noch einen Gedenkstein für die Opfer aller Kriege und Gewalt.

Hintergrund

Die Idee für den Chemnitzer Friedenstag hatten 2002 der Pfarrer Hans-Jochen Vogel (Pfarrer i.R., † 2005) und die Sängerin Sabine Kühnrich. Ziel war es dem Gedenktag einen Charakter zu verleihen, an dem zukünftig friedensstiftende kulturelle und politische Impulse für die Stadt und von der Stadt ausgehen. Dieser Aufruf wurde von namhaften Chemnitzer:innen unterschrieben. Gemeinsam mit Pfarrer Stephan Brenner gründeten die beiden Initiatoren die Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag.

Jedes Jahr wuchs die Zahl der Engagierten, um die Idee des Friedenstages mit Leben zu füllen. Unzählig viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurden dafür geleistet. Der Begriff „Chemnitzer Friedenstag“ ist seit vielen Jahren in den allgemeinen Sprachgebrauch der Stadt eingegangen.

Teilen Sie diese Seite