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»beRUFung« – 12. Tagung für Studierende im Verkündigungsdienst
16. Mai 2023
LEIPZIG – Am vergangenen Wochenende versammelten sich 24 Studierende der Fachrichtungen Kirchenmusik, Religionspädagogik, Theologie und Gemeindepädagogik in der Theologischen Fakultät in Leipzig. Gemeinsam gingen sie der Frage nach, inwieweit »Beruf« und »Berufung« allgemein und für sie selbst zusammenhängen: Wie kann ein Beruf zu ‚meinem Beruf‘ werden? Braucht es für meine Beruflichkeit eine Berufung? Welcher Beruf steht am Ende meines Studiums und passt der (noch) zu mir?
Nach einer ersten Annäherung an den Themenkreis »Berufung« sowie die inneren Bilder konkreter Verkündigungsberufe am Freitagabend ging Prof. Dr. Peter Gemeinhardt von der Universität Göttingen am Samstagvormittag in einem theologiegeschichtlichen Vortrag dem alten Wort »Berufung« auf den Grund. Dabei spielten sowohl biblische Berufungsgeschichten eine zentrale Rolle als auch Überlieferungen aus der Kirchengeschichte. Neben der Beschäftigung damit, wie »Berufung« konkret aussehen kann, stand immer auch die Frage im Raum, welche Elemente für die heutige kirchliche Rede von Berufung fruchtbar gemacht werden kann. Letztlich blieb als entscheidend festzuhalten, dass BeRUFung als Auftrag und Zutrauen zu verstehen ist, was man sich nicht selbst zusprechen kann. Es wird dem einzelnen Menschen immer wieder zugesagt. Und sowohl andere Menschen als auch die berufende Institution tragen die Berufenen auf ihrem Weg, der durchaus beschwerlich sein kann.
In Workshops am Samstagnachmittag war Gelegenheit, unter verschiedenen Gesichtspunkten das Thema „Beruf, Berufung und ich“ zu vertiefen. Es gab Angebote zur Selbsterfahrung und Selbstreflexion in supervisorischer, theologischer und theaterpädagogischer Schwerpunktsetzung. Der Nachmittag endete mit einer Podiumsdiskussion unter Berufsanfängerinnen und Berufsanfängern verschiedener Verkündigungsberufe. Deutlich wurde hier, wie wichtig die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Professionen im Verkündigungsdienst ist. Deshalb ist der intensive Kontakt bereits während des Studiums entscheidend für eine ertragreiche und zukunftsorientierte Gemeindearbeit. Zum einen stehen Rollenklärung und Abgrenzungen für alle Berufsgruppen an. Zum anderen schafft der offene Blick über den beruflichen Tellerrand eine gute Basis für die avisierte gabenorientierte Teamarbeit bei der Kommunikation des Evangeliums.
Mit einem Gemeindegottesdienst in Leipzig-Stötteritz und einer Auswertungsrunde ging eine reichhaltige und gewinnbringende Tagung zu Ende.
Text: Peggy Renger-Berka