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Als wenn die Engel vom Himmel kämen…


26. März 2025

… und lernte Schnee im Osterzgebirge in Altenberg kennen

DRESDEN – Kay Paula Isan sitzt im Freiberger Dom und lässt das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach auf sich wirken. Sie geriet im Dezember 2024 unversehens in die deutsche Tradition im Advent und zu Weihnachten in der speziellen Variante erzgebirgischen Lichterglanzes mit Figuren, Pyramiden und Schwibbögen. Chorgesang und der leuchtende Stern ließen das Gefühl aufkommen, als schwebten die Engel vom Himmel mit ihrer Botschaft vom Frieden auf Erden über den Menschen, die mit Kay auf der Kirchenbank saßen.

Nun sitzt die 23-jährige zu ihrem Abschiedsbesuch im nüchternen Büro Anja Philipp gegenüber, die neben ihrer neuen Aufgabe im Landeskirchenamt noch die Partnerschaftsarbeit des Kirchenbezirks Freiberg mit jungen Menschen aus dem Kirchenbezirk Lae in Papua-Neuguinea begleitet. Die junge Kay Paula war im Rahmen des Freiwilligenprogramms des Leipziger Missionswerks (LMW) seit April letzten Jahren in Freiberg und Sachsen unterwegs. Nach einem Jahr in Freiberg geht es nun am 28. März wieder zurück in den südpazifischen Inselstaat.

Sie hatte ihr Domizil am Freiberger Untermarkt 1 im Bereich der ‚Arbeitsstelle Kinder Jugend Bildung‘ und der Evangelischen Jugend im Kirchenbezirk Freiberg, die seit Jahren eine Partnerschaft zu jungen Menschen der lutherischen Kirche in Papua-Neuguinea pflegen. Im Juli 2024 waren acht Jugendliche aus dem hiesigen Kirchenbezirk zu einem dreiwöchigen Besuch im fernen Land und zum Gegenbesuch werden im Juli 2025 sieben Personen aus Papua-Neuguinea in Sachsen erwartet. Aufenthalte werden u.a. neben Freiberg auch Großhartmannsdorf und Leipzig sein.

Anders als die Partnerschaftsarbeit in Gruppen des Kirchenbezirks, bewarb sich Kay Paula Isan über das Freiwilligenprogramm des LMW. Junge Menschen aus Tansania, Indien und Papua-Neuguinea sind für ein Jahr in sozialdiakonischen Einrichtungen im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes in Mitteldeutschland im Einsatz. Zielpunkt Freiberg war für Frau Isan aufgrund der dortigen Erfahrungen naheliegend. Hier beteiligte sie sich an sommerlichen Rüstzeiten, besuchte ein Gospel-Rapper-Film-Projekt im erzgebirgischen Nassau, unterstützte die hiesigen Partnerschaftsgruppen, besuchte Christenlehregruppen, Konfirmandengruppen sowie eine Seniorengruppe in Seifersdorf und hospitierte in einer Schule in Leipzig.  

Im Gemeindezentrum St. Johannis in Freiberg wurde Kay Paula Isan am 23. März verabschiedet. Mit den vielen Eindrücken ging ihr Freiwilligenjahr und damit ihr erster Aufenthalt in Deutschland zu Ende. Nach ihren anfänglichen Gedanken, wie sie wohl aufgenommen werde, wie die Menschen seien, könne sie jetzt nach vielen Begegnungen ein positives Resümee ziehen. „Besonders haben mich die alten Schlösser und Kirchen beeindruckt“, sagt sie. Sie lernte hier Schnee in Altenberg kennen, aber auch Gottesdienste, die sehr formal abliefen im Gegensatz zu den Gottesdiensten, die Menschen in ihrer Heimat in Bewegung setzten. Nun hat sie mehrere Flüge vor sich, bevor sie im Hochland von Papua-Neuguinea nach vier Tagen Reise angekommen wird.

Seit 1994 haben über 250 junge Menschen -- vermittelt und begleitet durch das Leipziger Missionswerk - in einer der Partnerkirchen studiert, ihren Zivildienst absolviert oder sich im Rahmen des Freiwilligenprogramms engagiert. Seit 2014 kommen Freiwillige aus den Partnerkirchen des LMW sowie seit 2023 auch aus Argentinien und Paraguay. Aktuell sind 14 junge Frauen und Männer in sozialdiakonischen Einrichtungen der sächsischen Landeskirche und der Ev. Kirche Mitteldeutschlands im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes im Einsatz. Dreizehn junge Menschen von hier absolvieren derzeit ihr freiwilliges internationales Jahr. Sie werden im Sommer wieder zurückkehren.

Kay Paula Isan vor einem Engel-Bild im Landeskirchenamt

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