27. Landessynode - Herbsttagung 2015
Bericht vom 13. November 2015
Eröffnung und die Arbeit in den Ausschüssen im Haus der Kirche
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Zu einer Andacht im Kirchenraum der Dreikönigskirche trafen sich die Landessynodalen und die an der Herbsttagung teilnehmenden Mitarbeiter des Landeskirchenamtes vor Eröffnungsbeginn. Pfarrerin Gisela Merkel-Manzer (Dresden) hielt die Andacht, in der sie den Zuhörenden Mut zusprach, sich von den zurückliegenden Aufgaben und Sorgen zu lösen, sich aber auch nicht durch die aufkommenden Verpflichtungen nach der Synodaltagung beherrschen zu lassen.
Jetzt sei die Zeit der Gnade und verwies damit auf die Worte des Apostels Paulus. „Lassen wir uns versöhnen mit Gott und uns lasst uns in Freude und Offenheit begegnen“, sagte sie und bat um Gottes Geist für diese Tage.
Zur musikalischen Begleitung kamen Studierende aus der Hochschule für Kirchenmusik Dresden unter Leitung von Professor Stephan Lennig in die Andacht und gospelten bewegt vor dem Altarraum der Kirche.
Im Anschluss an die Andacht eröffnete Synodalpräsident Otto Guse die diesjährige Herbsttagung der 27. Landessynode im Sitzungssaal im Haus der Kirche und verpflichtete Pfarrer Tilo Kirchhoff aus dem vogtländischen Burgstein. Er nimmt als Synodaler den Platz von Dr. Carsten Rentzing ein, der durch die Wahl zum Landesbischof sein Synodalmandat zurückgab.
Danach begann für die 80 Landessynodalen die Arbeit in den sechs ständigen Ausschüssen.
Während eines Pressegesprächs stellte der Ausländerbeauftragte der Landeskirche, Albrecht Engelmann, einen Sachstandsbericht unter dem Titel „Willkommenskultur für Flüchtlinge“ vor, der die Verwendung der über 400.000 Euro zusätzliche Mittel für die Ausländerarbeit dokumentiert.
Die 27. Landessynode hatte auf ihrer Herbsttagung im November 2014 beschlossen, projektbezogene Arbeit in den Kirchgemeinden und Kirchenbezirken für eine Willkommenskultur für Flüchtlinge mit dem im Haushalt bereit gestellten Geld zu unterstützen.
Auf Grundlage einer Richtlinie des Landeskirchenamtes sollten Anträge für regionale Projekte der Ehrenamtskoordination (RP), Projekte der Flüchtlingshilfe vor Ort / Lokale Projekte (LP) und Lokale Kleinprojekte (KP) eingereicht werden.
Die Laufzeit der Projekte beträgt max. 12 Monate. Ein Ausschuss hat in sieben Bewilligungssitzungen getagt und an insgesamt 60 Projekte Mittel ausgereicht. Unterstützt wurden 6 Regionale Projekte der Ehrenamtskoordination, 21 Lokale Projekte und 33 Lokale Kleinprojekte.
Der Ausländerbeauftragte weiß inzwischen von weiteren Projekten, die unterstützt werden könnten. Engelmann würdigt die Initiativen vor Ort insbesondere in der Zusammenarbeit mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen. „Wir gewinnen Unterstützer aus Milieus, mit denen wir sonst nur schwer in Kontakt kommen“, sagt er. Die Projekte zeigten Wirkung und zeigten Zuspruch durch positive Resonanz. Auf die Initiative der beiden Kirchen in Sachsen „Licht an für Menschlichkeit“ sagte er, dass es für ihn im Hinblick auf die vielen ehrenamtlichen Helfer in Erweiterung heißen könne, „Licht an für Menschlichkeit – das Licht bin ich“.
Was die Aktion angeht, so möchten Mitglieder der Landessynode das Licht an…-Projekt unterstützen und laden zu einem Fototermin am Sonntag, 16:30 Uhr, in das Foyer der Dreikönigskirche ein.
Abendliche Einladung der SPD-Fraktion an die Mitglieder der Landessynode
Auf Einladung des Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Dirk Panter, trafen sich Mitglieder der Landessynode in einem nahen Café mit Mitgliedern der Fraktion. Panter begrüßte die Abendgäste und Synodalpräsident Otto Guse bedankte sich für die Einladung und erinnerte, dass Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, genau vor einem Jahr zum Stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt wurde. Dulig sagte, dass die Politik den Auftrag habe, sittlich zu handeln, Verantwortung wahrzunehmen und Orientierung zu geben.
Die Frage stelle sich nach dem „Kompass“ und suche nach klaren Antworten, aber nicht nach einfachen Antworten, die jetzt nicht verantwortlich gegeben werden könnten. Die Flüchtlinge würden zukünftig Hilfe abverlangen. Integration heiße Solidarität, alle Menschen müssten angesprochen und mitgenommen werden. Hilfe könne nicht nur in Richtung Staat, Kirche und Hilfseinrichtungen delegiert werden, so Dulig.
Allerdings könne gerade die Kirche Räume des Gesprächs bereitstellen und aus einer klaren Haltung heraus gemeinsame Aufgaben wahrnehmen. Er plädierte dafür, dies gemeinsam zu gestalten. Zu Beginn des Abends stellte der Fraktionsvorsitzende die neue kirchenpolitische Sprecherin Iris Raether-Lordieck vor.